fullscreen: Hans Sachs

II. Die Wittembergisch Nachtigall. 
Er müntlich und schriftlich ausrift 
In vier Jaren bei hundert Stucken 
In teutscher Sprach und lat sie drucken. 
Das man verstet, was er tut leren, 
Wil ich kurzlich ein wenig erkleren. 
Gottes Gesetz und die Propheten 
Bedeuten uns die Morgenröten. 
Darin zeigt Luther, das wir al 
Miterben seien Adams Fal 
In böser Begier und Neigung. 
Deshalb kein Mensch dem Gsetz tut gnung 
Halt wirs schon auswendig im Schein, 
So ist doch unser Herz unrein 
Und zu allen Sünden geneiget, 
Das Moses ganz klerlich anzeiget. 
Nun seit das Herz dan ist vermeilet 
Und Got nach dem Herzen urteilet, 
So sei wir al Kinder des Zoren, 
Verflucht, verdammet und verloren. 
Wer solches im Herzen empfint, 
Den nagen und beißen sein Sünt 
Mit Trauren, Angst, Forcht, Schrecken, Leit, 
Und erkent sein Unmöglichkeit. 
Dan wirt der Mensch demütig ganz. 
So dringet her des Tages Glanz, 
Bedeut das Evangelium, 
Das zeiget den Menschen Christum, 
Den eingebornen Gottes Son, 
Der alle Ding für uns hat ton, 
3246. 
45 
2350 
355 
9 
365 
338 rüefen, schw. Verbum, —— rufen, verkündigen. — 339 Luthers 
Schriftstellerei reicht zwar über das Jahr 1517 zurück, doch hatten die 
letzten vier Jahre die eigentlich reformatorischen Schriften gebracht. In 
der Tat zählt Köstlin' bis zum Jahre 1523 an 100 Tilel auf, 
pon denen H. Sachs schon 40 besaß; s. oben S. 24. — 313 ff. Man 
beachte die kurze, aber genaue Sunumu der evangelischen Lehre: Gesetz, 
Sünde, Reue und Buße, stellvertretende Genugtuung Christi, Glaube, 
Vergebung der Sünden, Heiligung, Friede des Herzens, die guten 
Werke. — 349 auch wenn wir es scheinbar äußerlich halten. — 353 dann 
vermeilen, davon beflecken. — 355 sei wir mit Abwerfung des n — 
wir sind, siehe IV. 214., V. 88. — 360 Ohnmacht, Unfähigken sich selbst 
zu helsen. — 366 ton — getan. 
— der! 
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