Objekt: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

Vorwort. 
Kaum hat unsere festreiche Zeit je eine so eindrucksvolle 
und herrliche Feier begangen, wie die, welche unserem Volks— 
dichter Hans Sachs zu seinem 400jährigen Geburtstage am 
5. November 1894 von dem gesamten deutschen Volke, ins— 
besondere aber von seiner Vaterstadt Nürnberg veranstaltet 
wurde. Dieses Urteil rechtfertigt schon der äußerliche, glänzende 
Verlauf, mehr aber noch die innere Bedeutung dieser Feier. 
Galt es ja eine Feier, welche nicht in das Volk hineingetragen 
wurde, welche vielmehr dem ebenso plötzlich wie mächtig zum 
Durchbruch gekommenen Volkswillen entquoll: den großen 
Sohn des Volkes allgemein und würdig zu ehren. Die Seel 
des Volkes kommt ja am deutlichsten und wahrsten in seinen 
Festen zur Erscheinung. Welche Verehrung aber in der Seele 
unseres deutschen Volkes für seinen Dichter schlummerte, beweist 
der Umstand, daß es nur der Anfachung bedurfte, um die 
Flamme der Begeisterung für denselben hell auflodern zu machen. 
Freilich hatte unser Volk seinen schlichten Sohn schon einmal 
fast vergessen, und erst der Weckruf unseres größten Dichters 
brachte ihn wieder in die allgemeine Erinnerung zurück. Dies 
war in jener traurigen Zeit, in welcher das deutsche Volk sein 
Selbstbewußtsein, den Glauben an sich verloren hatte, eine 
Zeit, an welche wir uns mit wehmutsvollem Schmerze zurück—
	        
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