Volltext: Die Burg zu Nürnberg

73 
Platz als der von uns angegebene für sie in Anspruch 
genommen werden, Sicher aber ist die viel später be- 
gegnende Behauptung, sie hätten sich auf der Burgbastei, 
und zwar auf der nordöstlichen, wo später das Eimmartsche 
Observatorium errichtet wurde, befunden, ganz unhaltbar, 
da hier damals nur ein ganz winziger Platz zu Gebote stand, 
und damit auch die Angabe, daß sie nach der Stadt zu 
lagen, nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. 
Der Burg- oder Schlofsgarten, in den wir jetzt 
eintreten, ist aus mehr als einem Grunde der näheren 
Beachtung wert. Nicht allein bietet er von den Basteien 
aus eine freundliche Aussicht auf die schattigen und belebten 
Promenaden der Stadt und auch weiter ins Land hinaus, 
läßt uns in den in Gärten verwandelten Graben mit den 
weit hervortretenden Festungswerken einen Blick thun und 
erfreut uns endlich durch seine lauschigen Gebüsche, seine 
freundlichen Blumenanlagen und seine in den verborgenen 
Winkeln der Basteien und Mauer gelegenen Plätze, er bietet 
auch sonst so manches, was Historiker und Altertümler — 
and nicht diese allein — zu fesseln vermag. 
Um die 1863 und 1864 neu aufgeführte Giebelseite 
legt sich tief unten die alte Mauer vor, links und rechts 
durch eine kleine runde Bastei verstärkt, an die sich im 
Osten, auf der Langseite der Burg, die auf das ältere 
Vestnerthor und die. Mauer am fünfeckigen Turm sich hin- 
ziehende, im Westen die zum Tiergärtnerthorturm hinab- 
laufende ältere Stadtmauer anschließt. Der alte Zwinger 
zwischen der Kaiserburg und dieser älteren Burg- und 
Stadtmauer ist von einer auffallenden Enge. 
Die Giebelseite mitsamt dem Anbau stammt, wie schon 
bemerkt, aus neuerer Zeit. Infolge des bedeutenden Druckes 
des massigen Giebels und durch die Bewegung, welche die 
anprallenden Stürme hervorriefen, war der Giebel so zer- 
klüftet und die anstoßende westliche Ecke der Langwand so 
baufällig geworden, daß man einen Vorbau zum Schutz und 
als Stütze der Westseite für unumgänglich hielt. Diesen 
Vorbau wollte man auf beiden Seiten durch Pfeiler ver- 
stärken. die am Grund zwei Fuß von der Mauer vorstehen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.