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durch ihre Lieblichkeit auffällt, steht den Gemälden des
Rosenkranzaltars in der Rochuskapelle nahe. Ferner sind
beachtenswert zwei Gemälde des älteren Holbein (geb: zu
Augsburg 1460, gest. daselbst 1524), das Martyrium des
h. Johannes des Evangelisten und des h. Mathias darstellend
(No. ı'und 2). Diese beiden Bilder gehören mit vier im
germanischen Museum (Inv.-No. 5383, 5384, 5385 und
5388) und drei in Schleißheim (Inv.-No. 1439, 1447 und
1448) zu einer Reihe von Apostelmartyriums-Bildern. Gegen-
stücke bilden die beiden mit Unrecht dem Memminger
Maler Striegel (geb. 1461, gest. 1528) zugeschriebenen
Gemälde (No. 46 und 47), Maria, auf dem Halbmond stehend
mit dem Kind im Arm, und Anna selbdritt; Anna hält das
Kind im Arm, dem Maria. noch im Mädchenalter, eine
Birne zureicht.
‚Die Darstellung der Kreuztragung Christi mit den
frommen Frauen, worunter die h. Veronica mit dem
Schweißtuch (No. 42), ist nicht der Lyversbergischen Schule
zuzuzählen, sondern allgemeiner als aus der niederrheinischen
Schule hervorgegangen zu charakterisieren. Es ist ein gutes
Gemälde, wenn auch die Ausbildung im einzelnen, zumal
der Hände und Füße, manches zu wünschen übrig läßt.
Das Gemälde an der Empore, die ı4 Nothelfer, um
1520 entstanden (No. 51), ist nicht der Nürnbergischen,
sondern der Schwäbischen Schule zuzuschreiben, ebenso wie
„Anna selbdritt“, um 1500 (No. 50), das Maria und Anna
mit dem Jesuskind in der Mitte auf einem Doppelthron, zur
Seite links die h. Elisabeth mit dem kleinen Johannes dem
Täufer und rechts die h. Elisabeth von Thüringen mit
Rosen, Brot und Krug und in der Höhe über dem Thron
Gott Vater und den h, Geist darstellt.
Die „Verkündigung Mariens“ (No. 48), Maria auf einem
Schemel knieend, das Gesicht dem die Botschaft bringenden
Engel zugewendet, erinnert an Hans von Kulmbach.
Die „Grablegung Christi“ (No. 44). Der rechts
am Boden liegende Leichnam wird von Joseph von Arimathia
gestützt, hinter diesem Maria, Johannes und die drei frommen