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Am 25. Februar 1791 starb seine Gemahlin zu Schwaningen
Während sie in Ansbach beerdigt wurde, hielt er sich in Yarı
reuth auf und liess sich dortsellıst 76 Soldaten vorstellen, die er
nach Holland verkauft hatte, Fast wollte es ihn jetzt gereuen
dass er den Vertrag mit Preussen geschlossen hatte, dach Be
Lady wusste ihn festzuhalten.
Anfangs Juni des genannten Jahres reisto er mit der Craven
insgeheim von Triesdorf ab, um über Frankreich und Spanien
nach England zu gehen.
Alexander mochte sich seiner Haudlung selbst schämen
denn er unternahm seine Abreise unter dem Vorwand eine
langen Reise in zauswärtive Lande.
Von Ostende aus gab er unterm 9. Juni 1791 dem dirieie-
renden fürstlich-brandenburgischen Minister Hardenberg die
Nachricht, dass er sich der Regierung entschlagen habe, Sofort
kam Hardenberg nach Ansbach, um Besitz und Verwaltung
beider Länder im Namen des preussischen Königs zu über
achmen. (Weiteres über ihn s. u. im Anhang IT.)
Da er sich nach England begeben wollte, um dort mit seiner
dame de Germain, wie sie sich uvannte, ein stilles Privatleben
zu führen, bat er zunächst den englischen König um Schutz.
Dann stellte er an den Lord Craven die Bitte, ihm seine Frau
gegen 30000 Pfund (also über 300000 Gulden) gänzlich abzu
treten. Allein der Erstere erwiderte, dass er ihn nicht schützen
könne, indem man ihn allemal nach den Landesgesetzen als
Ehebrecher behandeln würde, und der Letztere antwortete: ob-
gleich das Weib keine 30 Schilling wert sei, könne er sie ihm
doch nie überlassen. In dieser Herzensangst reiste er daheı
mit ihr von Ostende nach Lissabon und schickte von hier äus
den Geheim- Sekretär Koch nach London, um mit dem Craven
nochmals in Unterhandlung zu treten; letzterer aber start
bald darauf mit dem Anfang des Oktobers 1791 zu Lausanne
wodurch er nun freie Hände bekam.
Von der französischen Stadt Bordeaux aus erklärte de
Markgraf in einer Abdikationsurkunde vom 2. Dezember 1791
auch vor seinen bisherigen Unterthanen die völlige Abtretung
der beiden Fürstentümer an Preussen.
In Europa war allgemeines Staunen darüber, dass ein deut;
scher Fürst seine schönen Läuder mit getreuen Unterthanen
um einer solchen Frau willen preisgeben konnte.
Der Markgraf Alexander zog sich nun ganz in’s Privaf-
leben zurück.
Bereits auf der Reise nach England, nämlich in Lissabon
vermählte er sich mit der Craven, welchem Schritt kein förm