Volltext: Markgrafen-Büchlein

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seines Schwagers, stossen. Er war aller verwandtschaftlichen 
Gefühle har, Was kümmerte ihn das Geschick der Angehörigen 
seiner Frau, Ja des Hohenzollernhauses, dem er doch Selbst 
angehörte! Sein Sohn und Nachfolger Karl Alexander war ine 
Lande gerade auch nicht zum besonderen Segen, doch rettete er 
sich noch das verwandtschaftliche Gefühl; denn er konnte den 
Schritt seines Vaters nicht gut heissen, 
Noch im Sommer des Jahres 1757 liess Friedrich den 
Markgrafen und die andern fränkischen Reichsstände, die für 
Ocsterreich Partei ergriffen hatten, durch ein Streifkorps unter 
General v. Meyern In Schrecken setzen, das er von Böhmen 
nach Franken sandte, Die Folge davon war, dass der mark- 
gräfliche Hof von Ansbach nach Gunzenhausen flüchtete, 
Kine kleinere Abteilung dieses Streitkorps soll von Friedrich 
noch eine besondere Aufgabe zugeteilt erhalten haben, Sie 
sollte nämlich seine Schwester, die Markgräfin Friederike, die 
in Schwaningen zuerst freiwillig weilte, zuletzt aber gegen ihren 
Willen vom Gomahl festgehalten wurde, aus dieser Verbanuuug 
befreien und zu ihm führen. Die Ausführung dieses Auftrags 
war aber mit Schwierigkeiten verbunden, da Schwaningen weit 
ab von der Operationsbasis jenes Streifkorps lag und mehrere 
feindliche Detachements gerade in der Richtung von Ansbach 
nach der schwäbischen Grenze, in der Schwaningen lag, Stellung 
zenommen hatten, Jedoch war den Reitern des alten Fritz 
keine Aufgabe zu schwer. Tags üher versteckten sie sich in 
Wäldern und nachts ritten sie. So kamen sie nachts in Schwauingen 
an. Die Markgräfin, durch das Prerdegetrapp aufgeweckt, sah 
vom Fenster in den Hof, vermutete aber in den dort angekom- 
menen Reitern Panduren oder sonstiges marodierendes Gesindel, 
Sie hatte nichts eiligeres zu thun als sich in einem Schranke 
ihres Schlafzimmers, der nur ihr allein bekannt und zugänglich 
gewesen war, zu verstecken, Alle Schlösser aus der Zoplzeit 
hatten ja eine Menge solcher geheimen Verstecke in Thüren, 
Treppen und Gängen. Da die Markgräfin nirgends zu finden 
war, musste die Reiterschar unverrichteter Dinge wieder abziehen. 
Die Markgräfin wurde von jener Zeit an noch schärfer bewacht 
als früher 
Ucher die Kriegserfolge scines Schwagors bekam Mark- 
graf Karl geradezu Wutanfälle. So oft er den Becher ergriff. 
trank er ihn leer, damit er ihn unter Fluchen und Gepolter 
auf den Tisch stossen konnte. Jo mehr er aber trank, desto 
grösser wurde seine Wut. Durch unmässiges Leben und Ge- 
mütsaufregungen legte er den Grund zu einem frühzoitigen 
Ende, Am 38. August 1757 starb or im Alter von 45 Jahren zu 
Gunzenhausen, Hier wurde er drei Tage zuvor, unmittelbar 
nachdem er von reichlich genossener Tafel wer in sein Ka- 
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