Volltext: Markgrafen-Büchlein

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Zur Zeit ist das ganze erste Stockwerk für Besuche des kel 
bayer. Hauses reserviert, während das Parterre, der dritte eu 
vierte Stock die Geschäftsräume der königlichen Regierung von 
Mittelfranken enthalten. — Die alte finstere St, Gumberts-Stifts. 
kirche liess Markgraf Karl abbrechen und eine nene aufbauen, 
Ihre Einweihung fand 1738 statt 
Zu den öffentlichen Bauten, die Markgraf Karl in Ansbach 
anfführte, gehört der Umbau des Herriederthores und seines 
Turmes, Aus dem Jahre 1740 stammen als weitere öffentliche 
Bauten das Schrannengebäude und das herrschaftliche Brauhaus. 
Auf seine Veranlassung wurden im Jahre 1737 die Kastanien- 
bäume an der Promenade gepflanzt. Um die Lust znm Baucı 
anzuregen, erteilte der Markgraf im Jahre 1731 Privilegien für 
Neubauten, bestehend in unentgeltlicher Abgabe der Bauplätze, 
es Bauholzes, auch in Darreichung baren Geldes, Hiezu kam 
noch die Errichtung einer schr wohlthätig wirkenden Brandver 
sicherungsanstalt, eine der ersten in Deutschland. 
Durch das Zusammenwirken all’ dieser Umstände wurde die 
Bauthätigkeit der Private mächtig angeregt. Au der Stelle des 
jetzt Sahlmstein’schen Hauses stand ein zum früheren Schlosse 
gehöriger Turm, Diesen erwarb der Baumeister des Schlosses, 
Retti, der unter Adaption des Turmes einen Neuhau dahin setzte, 
Der Geheimrat und Oberstbaudirektor von Zocha erbaute die 
Wohnung für den jeweiligen Obervogt der Stadt, das sogenannte 
Schlösschen; dasselbe ist eine genaue Nachbildung jenes Palais, 
das in Fontainebleau für die Marquise de Pompadour, Maitresse 
Ludwigs XV, erbaut war. Aus dem Schlösschen ist das jetzige 
Realschulgebäude geworden. Das Haus, in welchem zur Zeit 
das Konsistorium sich befindet, wurde im Jahre 1738 von einem 
Schenk von Geyern erbaut, einem Günstling des Markgrafen. 
In jener Zeit wurde auch von dem Obrist Drais, dessen Enkel 
im Jahre 1807 die Draisine erfand, das Haus D 334 erbaut. 
Unter der 28 Jahre dauernden Regierung des Markgrafen Karl 
wurden mindestens 150 neue Wohnhäuser erbaut. 
Trotz seines sonst so anstössigen Wandels logto er auf 
Einhaltung der religiösen Vorschriften grossen Wert. Während 
seiner Regierung wurden im Ansbacher Lande über 100 K irchen 
(darunter die zu Kadolzburg, Wassertrüdingen, Weidenbach etc.) 
und Pfarrhäuser neu gebaut. 
Die schon seit 1528 als Lateinschule und 1582 zum Gym- 
nasiaum erweiterte Ansbacher Lehranstalt war bisher in einem 
baufälligen Gebäude (A 181) hinter der St, Johanniskircho unter- 
gebracht. Da die Lehrer dieser Schule ihn baten, er möchte 
doch das schöne, von soiner Mutter für cin Zuchthaus bestimmte 
Gebäudo zur Unterbringung der Lateinschule verwenden, ging 
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