Volltext: Markgrafen-Büchlein

„270 — 
vom Schlossbrand gebracht wurde. Sein Ross, auf dem er ji 
fast unglaublich kurzer Zeit uach Ansbach ritt, fiel erschöpft un 
Es steht ausgestopft im jetzigen Ansbacher Schlosse neben den 
beiden eben genannten Pferden. 
Er liess das Schloss nach den Plänen dos Italieners Gahrieli 
neu aufbauen. Im Jahre 1720 reiste er nach Wien an den 
kaiserlichen Hof und wurde sochr gnädig aufgenoinmen Nach 
seiner Rückkehr erweiterte er die Bibliothek auf dem Schlosse 
zu Ansbach. ' 
Am 9. Dezember des Jahres wurde er von einem gefähr- 
lichen Schlagflusse überfallen, der ihm die linke Seite lähmte 
und die Sprache hemmte, Im Mai des folgenden Jahres bediente 
ar sich des Eınser Bades, doch ohne Erfolg, 
Schon in Jahre darauf (1723) wurde er auf seinem Jagd- 
schlosse Reichenbach bei Schwabach von einem neuen Schlag- 
anfalle heimgesucht, dem cr am nächsten Tage erlag, Er star 
im Alter von 37 Jahren. 
Durch seinen Tod wurde die Ausführung manch’ anderer 
Pläne des Markgrafen teils hinausgeschoben, teils aufgehoben. 
In demselben Jahre (1720), wo er vom Schlage getroffen wurde, 
plante er, die fürstliche Bibliothek zu einer öffentlichen um- 
zugestalten, indem er zu ihrer Herstellung und Vermehrung 
jährlich eine fixe Summe aussetzte und von allen Beamten und 
Geistlichen seines Fürstentums eine kleine Beisteuer zur Bib- 
liothek anordnete. Dieser Plan kam aber erst unter seinem 
Sohne zur Ausführung. 
Ja, er fasste sogar den Plan zur Errichtung einer Uni- 
versität in seinem Lande. Seine Witwe suchte diesen Plan zu 
verwirklichen, indem sie vom Kaiser Karl VI im Jahre 1726 sich 
hiezu die kaiserliche Genehmigung erwirkte und 3 Orte dabei 
ins Auge fasste, nämlich Crailsheim, Gunzenhausen und Heil- 
bronn. Doch stiess die Ausführung dieses Planos auf erhehliche 
Schwierigkeiten und unterblieb deshalb. 
Auch der Neubau des Schlosses blieb unvollendet. 
Bildnisse des Markgrafen Wilhelm Friedrich sind zu finden 
im Ansbacher Schlosse in den Zimmern Nr. 15, 28 (dem grossen 
Saal) und Nr. 37 (dem sogenannten Bibliotheks-Kabinet). Ge- 
lungene Reliefbilder von ihm und seiner Gemahlin finden sich 
im Erdgeschoss des Ansbacher Schlosses (in der sogenannten 
Silberkammer). 
Seine Witwe Christiane Charlotte, oine Tochter des 
Herzogs Friedrich Karl von Württemberg, führte im letztwilligen 
Auftrage des Verstorbenen für ihren einzigen, den Vater über- 
lebenden 11 jährigen Sohn Karl Wilhelm Friedrich die vormund- 
schaftliche Regierung (1723—29). Sie war eine wahre Landes- 
7 
hr 
A m 
a U 
‚ht 
SEE 
de 
„ Sahili 
A 
in X ; 
ÜBS 
Ad & 
[N 
ABchre 
Yı 
Band! 
ehe) 
anf} 
Frag’ 
40m 
Da 
lor 
481 
Aka: 
Ajlır 
TI 
14] © 
le 
UT 
N"
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.