Volltext: Markgrafen-Büchlein

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scheinend iuminierten“ Pegasus mussten sich yerwenden lassen 
Eine solche Festlichkeit war z. B. am 29. August 1744, dem 
Tage der Vermählung ihrer Schwester Luise Ulrike mit dem 
schwedischen Thronfolger Adolph Friedrich, wo das steinerne 
Theater zum ersten Male benützt wurde. Auf dem Theater 
wurde zuerst ein italienisches Singspiel mit Balleten und dann 
eine französische Komödie aufgeführt. Kin besonderes glänzen- 
des Fest wurde auf der anderen Eremitage bei Sanspareil zu 
Ehren des Königs Fritz von Preussen gegeben. 
Auch an Volksfesten hatte der markgräfliche Hof eine 
besondere Freude, Als im Jahre 1748 die Prinzessin Elisabetho 
Friederike Sophie sich mit dem Herzog Karl Eugen von Würt- 
temberg vermählte, wurden Nachmittags auf der Herrenwiese 
1 Ochs, 2 Hirschen und 8 Schöpse gebraten und dem Volke zum 
Speisen „verofferiert“. Bei der Zerstückelung der Braten durfte 
kein Messer angewendet werden, was „zu grossen Ergötzlich- 
keiten“ führte. Dieser Spass, dem die Herrschaft vom Schlosse 
aus zusah, erregte gewaltiges (Gelächter, aber auch bei dem 
hie und da sichtbaren Streben nach grösseren Portionen manchen 
blutigen Kopf. — Ausserdem wurde ein Springbrunnen, der ? 
Röhren hatte, mit Bier und Wein gefüllt. 
Der neue Staatswagen, in welchem das Brautpaar seinen 
Einzug in Bayreuth hielt, hatte 24000 Gulden gekostet, Das 
ganze Hofgesinde hatte neue Livreen erhalten. Die Truppen 
‚varen neu uniformiert. 
Damit man aber dabei auch recht tapfer kanonieren konnte, 
wurde der bei dem Brandenburger gegen die Residenz her auf 
einer Anhöhe bisher befindliche Soldatengalgen weggeschafft (wo- 
her jene Anhöhe den Namen „Galgenberg“ erhielt), der Platz 
mit grosser Feierlichkeit ehrlich gemacht und sogleich von der 
Intanterie hier eine Schanze aufgeworfen, die man mit 24 
Kanonen bepflanzte. Diese Schanze erhielt daher den Namen 
„Stuckberg.“ Dabei waren wie gewöhnlich eine Menge Zuschauer. 
Wenn nun jemand sich zu sehr näherte, musste er nach geheimer 
Vorschrift einen oder mehrere Schubkarren voll Erde fahren, woran 
sich der öfters anwesende Fürst äusserst vergnügte, namentlich 
wenn dieses Loos vornehme Damen traf, 
Mit dem sogenannten „Fackeltanz“, der bekanntlich aus dem 
römischen Heidentum stammte und an den Höfen gepflegt wurde, 
schloss die grossartige Vermählungsfeier. 
Wenn der Sommer zu Ende ging, begannen die grossen 
„Abschiossen“ in den Limmersdorfer Waldungen und die Par- 
force-Jagden auf dem Kaiserhammer (bei Selb) und oftmals viele 
Wochen hindurch hallten dann die weiten Forsten unablässig 
wieder vom Hörnerklang und von dem Lärmen der fröhlichen 
Schützen. 
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