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Ausserdem fchlte es an kaiserlichen Privilegien, an zu-
reichender Fundation, an Gebäuden, Hörsälen, an Wohnungen
für. Professoren und Studenten und vielem Anderen, so dis
Friedrich zwei andere Städte des Bayreuther Landes (Erlangen,
Kulmbach) in Betracht zog und Erlangen wählte, namentlich auf
Anraten Superville’s, der für dieso Stadt eine Vorliebe hatte,
Schon vom nächsten Jahre an (1743) wurde der Sitz der Univer-
sität wieder nach Erlangen verlegt, wo boreits brauchbare
Gebäude, nämlich die der Ritterakademie, vorhanden waren.
Die Einrichtung der Universität hatte der Leibmedikus Daniel
von Superville über sich.
Daniel von Superville, 1696 geboren zu Rotterdam als Sohn
eines französischen Refugies, war ein Mann von seltenen Talen-
ten, der zuerst Theologie, dann seiner Braut zu Liebe Medizin
studierte, längere Zeit als „erster Arzt von (Hinter) Pommern“
in Stettin gelebt hatte, im Jahre 1739, wo die Markgräfin erkrankte,
als ihr Leibarzt vom preussischen König gegen Austausch
von ein paar recht grossen Rekruten nach Bayreuth abgegeben
worden war und sich daselbst in den höchsten Kreisen und in
fast allen Zweigen der Verwaltung ‚eine einflussreiche Stellung
verschafft hatte. Im Jahre 1748 aber mus er sein Amt als
Kanzler der Universität, die durch ihn selbst ins Leben gerufen
war, nebst seinen sämtlichen Würden aufgeben und das Land
verlassen, um fern vom Hofe und von der Person des Fürsten
den ungefährlichen Posten eines Bayreuthischen Gesandten in
Haag anzutreten. Sein Nachfolger zu Erlangen wurde Johann
Gottlieb von Meyern (Weiteres über diesen siehe o. S. 204).
Da Supervilles Entlassung auffallenderweise mit der definitiven
Abreise der Gräfin Burghaus (der geb. Dorothea von Marwitz,
der Maitresse Friedrichs) zusammenfällt, vermuten einige Ge-
schichtsschreiber (z. B. Professor Fester in Erlangen), dass
Superville in seiner Stellung als Arzt dem Markgrafen „auf die
Gefahr seiner Ungnade die lebensgefährlichen Folgen der durch
seine Liebschaft hervorgerufenen nervösen Ueberreizung Wilhel-
minens vorgestellt“ und dadurch seine Stellung verloren habe.
Superville kam später nach Braunschweig an den Hof der Jüngeren
Schwester Charlotte — wahrscheinlich auf Empfehlung W ilhel-
minens. Da die in der Braunschweiger Ausgabe veröffentlichte
Originalhandschrift der Memoiren sich im Nachlass Supervilles
(+ 1776) vorfand und zwar mit zahlreichen orthographischen
und stilistischen Korrekuren aus dessen Hand, so nimmt man
an, dass Charlotte oder einer ihrer Hofbeamten Namens von
Osten, der 1758 als Vertrauensmann Wilhelminens genannt wird,
und sehr leicht ein Verwandter des Braunschweiger Heraus
gebers von Osten (1810) sein kann, dem Superville die Memoiren
zur Lektüre und Druckfertigmachung überlassen hat. Ein Porträt
Supervilles befindet sich im Besitz der Universität Erlangen.
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