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Einmal versuchte er in einer Oper seiner Gemahlin beizu-
bringen, es sei soeben ein Paar junge Wölfe lebendig einge.
liefert worden. Am Arme ihres Gemahles zu dem im Theater
aufgestellten Kasten geführt, fühlte sie alsbald ihre Kniee von
zwei bis dahin versteckt gehaltenen artigen kleinen Kindern
aines Kanzleibeamten und eines Bürgers, namens Wolf umfasst
So schickte er gerne seine Dienerschaft, ja einmal selbst die
ganze Stadt Bayreuth in April. Im Jahre 1759 liess er ein be.
sonderes Lustspiel im Theater des alten Schlosses ansagen;
diese kleine Bühne befand sich sonderbarer Weise im Raume
hinter dem Altare der Hofkirche; man strömte herbei, setzte
sich, wartete lange — bis 10 Uhr — vergebens auf den Anfang.
Endlich beginnt das Orchester eine Ouverture zu spielen, der
Vorhang geht auf, und siehe da! eine kleine hässliche Person
erscheint, eine eingewickelte Katze im Arme tragend und neben
ihr schlägt ein Tambour den Wirbel,
Desgleichen gab er ein andermal eine Reise nach Streitberg
vor, wo er gerne, namentlich im Gasthause „zum Adler“, ver-
weilte. Man packte ein, der Reiscküchenwagen wurde abgeschickt,
die Hofkavaliere versammelten sich, um den Fürsten zu begleiten;
da hiess es: Sr. Durchlaucht sind schon zu Pferde voraus
geritten. Man jagt ihm nach wie besessen und als man in
Streitberg ankommt, eröffnet man den Angekommenen, dass sie
in den April geschickt wären. Die Zurückgekehrten wurden
von dem Fürsten, der bereits seit längerer Zeit auf einem Um:
wege wieder heimgekommen war, herzlich ausgelacht,
Seine Laune gefiel sich sogar in Spässen, welche man heutzu-
tage nicht gerade fürstlich nennen würde, In den letzten Tagen
der Kirchweihmärkte ritt er über die übrig gebliebenen Tüpfer-
waren, wodurch natürlich ein grosses Geprassel entstand, das
nicht nur ihn höchlich erfreute, sondern auch die Besitzer des Ge:
schirres selbst; denn diese wurden immer türstlich dafür bezahlt.
Wie der Herr, so die Diener! Sowohl bei Hof als
auf der Kanzlei erschien man in sog. Porte-Chaisen (Tragstühlen)
um sich die Schuhe rein zu erhalten. Im Jahre 1750 benützte
ein ziemlich beleibter Franzose eine sulche; die von ihm gereizten
Träger aber nahmen einen Tragstuhl ohne Fussboden; sie schaukeln
ihn bald vom Sitze herab; sein Rufen war umsonst, und so musste er
im tiefsten Kote mitwaten. Die Erzählung dieses Vorfalles er-
schütterte das Zwergfell des Fürsten. — Der Hoffriseur mischte
zur heissen Sommerszeit gestossenen Zucker in den Haarpuder,
wodurch der Gefoppte sich der Fliegen nicht erwehren konnte,
Als einzigen Fehlor wollte seine Gemahlin nur „die allzu
leichtsinnige Flüchtigkeit“ des Markgrafen erwähnen. Er hielt
aufallenderweiso mit Strenge auf den Besuch des sonntäglichen
Gottesdienstes, aber die Feier diente ihm nur als Mittel des
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