Volltext: Markgrafen-Büchlein

180 — 
nicht mehr auf Grund ihrer Meldung, sondern auf Grund der 
Berufung (Vocation) durch die Kirchenbehörde erhalten sollten 
Da dieser Verordnung entgegen bald darauf der Hofprediger 
Dietrich zu Bayreuth ihn um die erledigte Superintendur Kulm 
bach bat, o sagte er: „Ei, ei, Herr Hofprediger, wo bleibt die 
Vocation?“ Schnell antwortete dieser: „In der Schrift stehet: 
wer ein bischöflich Amt begehret, verlanget etwas Gutes!“ Mit 
dieser biblischen Entschuldigung war der Markgraf zufrieden 
und verlieh ihm den Posten. An seine Stelle berief er den 
ehemaligen Lehrer seiner zwei jüngeren Brüder, den damaligen 
Waisenhausprediger zu Halle Johann Christoph Silchmüller, als 
Hofprediger nach Bayreuth, 
Das Konsistorium erhielt 1727 den Befehl, ein Verzeichnis 
der Kandidaten mit Angabe ihrer Personalien einzusenden, weil 
der Fürst in Zukunft die Kirchen- und Schuldienste nur mit Landes- 
kindern besetzen wolle, die hinreichende Gelehrsamkeit und cine 
gute Aufführung besässen und am längsten gewartot hätten. 
Um sich von den Kenntnissen der Kandidaten selbst zu über- 
zeugen, liess er sie von dieser Zeit an öfters vor sich predigen 
besonders nachmittags in dor Schlosskirche, und schrieb ihre Names 
nebst dem Urteile über ihre Predigt in ein besonderes Buch ein. 
Der Hofprodiger Silchmüller bowog den Fürsten, die 
Hofkapelle zu einer Pfarrkircho zu erheben und ihr die Hof 
gemeinde einzuverleiben, wobei das erste Schlosskirchen-Gesang- 
buch erschien und wieder ein Hofkaplan angestellt wurde. 
Wie er anf ein chrbares Leben der Geistlichen drang, 0 
richteto er auch sein Augenmerk auf die Gemeinden selbst. 
Er erneuerte die Verordnungen wider die Sabbatschänder, Wahr- 
sager und Zauberer; Ehebrecher und Ehebrecherinnen wurden 
des Landes für immer verwiesen, Als aber einige Ausgewlesehv 
katholisch wurden, vorwandelte er die auf den Ehebruch gesetzte 
Strafe in Zuchthausstrafe um. Im Jahre 1733 erliess er nette 
verschärfte Strafbestimmungen gegen den FKhebruch. 
Im Jahro 1730 liess er das 200. Jubiläum der Uebergabe 
der Augsburgischen Konfession drei Tage lang feiern. Dem 
salzburgischen Einigranten, die um ihres Glaubens willen von 
dem Salzburger Erzbischof Firmian 1731 vertrieben wurden und 
sieh grossentoils durch das Fürstentum Bayreuth in die Mark Bran 
denburg begaben, leistete er alle möglichen Unterstützmen 
Er wie die Stadt Bayreuth bewirteten mehrere Züge der 
selben. Die erste Schanar dieser Auswanderer, 826 Köpfe stark 
führte der Salzfaktor von Osten, der ihn im Salzburgische! 
selbst übernonimen hatte, am 11. April 1732 durch Bayreuth 
An 5000 kamen auch nach Erlangen, wo sie gastliche Aufnahme 
fanden. Erlangen hiess darum bei den Katholiken kurzweg die 
ganstadt Der 7 
2 000 grössten 
Asch a0f das | 
5 fi Jateimisch 
Jahre 100 
viel trag ZU 
laser, die TOT 
af bene? den 
ss Jıhan0 Adam 
Bergen geworden 
zakrhaf rommen 
Ele zelegenen ir 
ce, wie Goet 
aneaken Wielan 
{aa zu Weim 
Schsen und Böh 
Yanstadt gezog@ 
“fall, 
Im Jahre 17 
= dan Bürger- 1 
"ht nnd ohne 
zehalten werden 
Er it der e 
ıschnlwespns 
5 Dörfer, 
Slznd des Win‘ 
Cute, andern + 
5 Anstellung 
be Tarerst. di 
3 dessen Fü 
Im Jahre 
inliee Gew 
St, auf dem St 
2m Beinen dı 
Mater schlagen 
Lattero sollten 
Fe anch Farm 
Da die L 
Gehalt angew 
Sünften, Eh 
-Austreibgeld: 
Sitte Tor Ber 
Pängsten odı 
Sollten, liess 
em Steel
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.