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Hans Sachs. 
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Zweiter Meistersänger. Doch müßt Ihr mir versprechen, 
Daß Ihr es mir nicht übel nehmen wollt. 
Sachs. Ich gab Euch das Gedicht, weil ich in Euch 
Vertrauen setzte, daß die Wahrheit Ihr 
Mir, sagen könnt und wollt — wie kann ich Euch 
Es übel deuten, wenn Ihr sie mir sagt? 
Zweiter Meistersänger (nach einigem Zögerm). 
So sag ich Euch — das Ding gefällt mir nicht. 
Sachs (sichtlich betroffen). 
Nicht? — In der That, Ihr reißt mit einem Wort 
Mir eine schöngenährte Hoffnung nieder, 
Auf dies Gedicht gerade hielt ich viel. 
Zweiter Meistersanger Gestimmth. 
Es taugt nichts! 
Bachs (nach einer Pause). Und — vergebt — als Zweifel nicht — 
Nur zur Belehrung — möcht ich fragen Euch, 
Worin ich eigentlich gefehlt — weshalb — 
Wie Ihr Euch ausdruͤckt — mein Gedicht nichts taugt? 
Zweiter Meistersänger (etwas verlegen). 
Ja, seht — zuerst habt Ihr die Form verletzt; 
Die Silben nicht gehörig abgezählt, 
Den Reim nicht immer recht und rein gebraucht, 
Mit einem Wort, Ihr habt die Form verletzt. 
Sachs. Wenn's nur die Form ist — dann vergebt mir, Freund, 
Ging Euer Ausspruch doch vielleicht zu weit; 
Die Form ist viel, allein die Hauptsach', mein ich, 
Ist doch der Geist, der in der Form erscheint. 
Zweiter Meistersänger. Ihr meint beständig, was nicht 
andre meinen! 
Dann neckt Ihr im Gedichte Jung und Alt, 
Macht jene Thorheit, diese Schwäche kund, 
Das muß Euch Feinde machen; hundertmal 
Hab ich Euch's schon gesagt, doch laßt Ihr's nicht. 
Sachs. Seht, lieber Herr, das liegt in meiner Art. 
Ein jeder weiß, ich geh meist grade zu, 
Und nenne gern die Kinder, wie sie heißen. 
Ich kann nicht anders sein; die Menschen lieb ich 
So wahr und warm, daß keiner mehr sie liebt; 
Doch wenn ich sehn muß, wie von Thorheit und