fullscreen: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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Privathände überzuleiten, was denn auch im Jahr 1820 ge- 
schah. Die Fabrik wurde nach Regensburg verlegt und wird 
dort noch heute von den Gebrüdern Rehbach betrieben. 
In Nürnberg war es der Gesellschaft zur Beförderung 
vaterländischer Industrie vorbehalten, auf die Bedeutung 
der neuen technischen Veränderung hinzuweisen. Es war 
im Jahr 1820, als der Bleistiftfabrikant Städtler!) auf 
Anregung der Gesellschaft sich dazu entschloss, nach der 
„Wiener Methode“ viererlei Sorten von Bleistiften probe- 
weise zu fabrizieren. Mit einem Bericht des Gesellschafts- 
mitgliedes Marx und einem technischen Gutachten des 
Direktors Reindel wurden die Proben der Gesellschaft 
vorgelegt. Man beschloss, den Städtler zur Weiteren 
Fabrikation aufzumuntern, besonders mit Rücksicht auf 
lie bessere Qualität und die verhältnismässige Wohlfeilheit 
der Stifte, die Proben selbst jedoch auf Gesellschafts- 
kosten anzukaufen. *) 
Seit diesem Ereignis fand die neue Technik, wenn 
auch langsam mehr und mehr auch in Nürnberg Eingang. — 
Sehen wir uns jetzt den Zustand der Bleistiftindustrie 
in den 20er Jahren etwas näher av, wie ihn uns die 
Akten der Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer 
[ndustrie schildern. 
Hatte früher ein Unterschied bestanden zwischen 
Stümplern und berechtigten Meistern, SO ist jetzt ein 
anderer Gegensatz der herrschende, der zwischen den 
grösseren Betrieben oder „Fabriken“ und solchen, die ihr 
Geschäft „ins Kleine treiben“. Wir sind den ersten Spuren 
{\ Es ist interessant, dass wir auch in der 3. Epoche der Blei- 
stiftindustrie diesem Namen begegnen. Die Familie hat aller Wechsel 
ler Zeit und Betriebsart nicht gehindert, dem alten Gewerbe treu zu 
bleiben. Erst in den siebziger Jahren gingen die beiden Betriebe, 
leren Besitzer Städtler hiessen, in fremde Hände über: heute betreibt 
kein Städtler mehr die Bleistiftfabrikation. 
2) Akten der Ges. zZ. Bef. v. Ind. Nr. 122. Erfindungen und Ver- 
hesserungen. Auszug aus dem Protocoll der Ges. vom 18. Dez. 1820.
	        
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