Full text: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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Entscheidung abzuwarten. Dasselbe erklärten sie auch im Namen des 
Herrn von Heideck. An Stelle des römischen Königs wollten sie sich 
auch mit einem fürstlichen Schiedsgericht zufrieden geben. 
In der Behauptung ihres Standpunktes wurden die Nürnberger 
von den Städteboten unterstützt, die in einer „trefflichen“ Rede erklär— 
ken, daß dem Markgrafen genug Entgegenkommen bewiesen sei und 
daß sie Nürnberg und den Heidecker nicht verlassen würden. Einige 
fürstliche Abgesandte aber sprachen sich durchaus im Sinne Albrechts 
aus. Nachdem noch viel hin und her verhandelt worden war, riet 
man den Nürnbergern von fürstlicher Seite, die Angelegenheit durch 
eine Geldzahlung abzumachen. Die Rechnung aber, die hierauf der 
Markgraf der Stadt machte, ließ — doch wohl deutlich genug — er— 
kennen, daß eine friedliche Auseinandersetzung nicht in seinem Sinne 
liege. Indem er nämlich verlangte, daß ihm die Stadt allen Schaden, 
den er durch die bereits von ihm betriebenen Rüstungen und das bis— 
herige Herumschleppen der Sache erlitten hätte, ersetzen solle, erhob er 
eine Forderung von 120000 Gulden und außerdem, daß man ihm den 
Konrad von Heideck gebunden gleich einem Mordbrenner vor sein Ge⸗ 
richt stellen solle. Und nicht etwa, daß er sich mit diesen ungeheuren 
Opfern, die ihm die Stadt bringen sollte, zufrieden zu geben versprach, 
nein, dann erst, erklärte er, wolle er mit der Stadt den Rechtsweg be⸗ 
schreiten. Da die Nürnbergischen Abgesandten auf diese geradezu schmach— 
vollen Bedingungen nicht eingehen konnten, reiste man auf beiden Seiten 
don Bamberg fort und bereits am 29. Juni 1429 erfolgte der Absagebrief 
des Markgrafen, dem der Rat sogleich antwortete. Die Erbitterung zwischen 
den beiden Parteien war schon so weit gediehen, daß der Überbringer 
des Nürnberger Briefes nicht, wie es sonst üblich war, gespeist und 
gekleidet, sondern von den Leuten des Markgrafen geprügelt wurde. 
Mit Unrecht hat man der Stadt den Vorwurf gemacht, daß sie 
bei einiger Nachgiebigkeit den Krieg hätte vermeiden können. Wenig—⸗ 
stens würde sie dies nur mit Aufgabe ihrer selbst erreicht haben. Das 
ganze Gebahren des Markgrafen läßt unzweifelhaft erkennen, daß es 
ihm um eine gründliche Demütigung, um eine völlige Unterwerfung 
der Reichsstadt unter seinen Willen zu thun war. Deshalb braucht 
er den Krieg nicht geradezu gewollt zu haben. Auch auf reichsstädti— 
scher Seite glaubte man, er hätte sich der Hoffnung geschmeichelt, die 
Nürnberger würden sich eher zu den bedeutendsten Geldzahlungen und 
zur äußersten Nachgiebigkeit gegen seine Forderungen verstehen, als 
einen Krieg auf sich nehmen, der namentlich ihre Handelsinteressen 
aufs empfindlichste schädigen mußte.“) Hätte nun aber die Stadt die 
Edcadtechroniken. I. Bd. S. 125 f. 188.
	        
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