Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

14 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 
Das böse Weib tritt in die Stube, sieht sauer, setzt den Stuhl mit 
einem Lederkissen zwischen sie und spricht: 
Stell' dich ein Weilchen her und buhl'! 
Sieh hin, du Unflat! Nimm den Stuhl 
Und setz' dich zu dem Narren hier! 
Nun bist du hier gestanden mir— 
A—ã Knecht. 
Zu einem Schuldheiß wär'st du recht, 
Du ständest gern und wärst ein Bot', 
Um dich zu schicken nach dem Tod. 
Du kommst nicht bald. Hast du's vernommen? 
Die Magd spricht trotzig: 
Wie bald soll ich denn wiederkommen? 
Hab' ich doch keine Flügel nicht 
Die Frau spricht zornig: 
Ei, daß das Fieber aus dir spricht! 
Warum stellst du dich da herein? 
Die Magd: 
Muß ich nicht warten auf den Wein, 
Den aus dem Keller man erst muß holen? 
Die Frau: 
Nach den Hosen schaust du aus verstohlen. 
Dich sticht der Fürwitz früh und spät; 
Du ruhst nicht, bis er dir ergeht, 
Daß dir der Leib von Buben schwillt; 
Dann ist dein Herzenswunsch gestillt. 
Die Buben kann ich dir nicht erwehren. 
Der Gesell: 
Ach, Frau, wir stehn doch hier in Ehren! 
Drum thut gemach und minder scharf. 
Die Frau spricht zum Gesellen schreiend: 
Der Maulaff', wie der reden darf! 
Geh', daß die Werkstatt sei versorgt! 
Der Meister hat dir Geld geborgt, 
Daß du bezahlen sollst den Schneider.
	        
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