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Abgesehen davon, daß viele der am Aufstand beteiligten von der
Stadt verwiesen oder gar mit schweren Strafen belegt wurden, scheint
der Aufstand auch sonst keinen unmittelbaren Erfolg für die Kreise,
von denen er ausgegangen war, für die Handwerker nämlich, gehabt
zu haben. Wir finden zwar in späterer Zeit acht Handwerker als
ständige Mitglieder des kleineren oder engeren, d. h. des regierenden
Rates, allein es ist nicht bezeugt, daß sie sofort nach der Niederwerfung des
Aufstandes in den Rat aufgenommen wurden. In den Ratsgängen, d. h.
den fortlaufenden Verzeichnissen der Ratsmitglieder wird ihrer zuerst zum
Jahre 1370 gedacht. *) Doch wird schon 1362 in einer Urkunde unter
den Abgeordneten, die die Stadt Nürnberg in einer Streitsache mit
dem Burggrafen vertreten, ein Fritz Kopf genannt, wie wir anderswo
her wissen, ein Handwerker. Es ist möglich, daß die Aufnahme der
Handwerker in den Rat nicht mit einem Male durch eine gesetzmäßige
Maßregel erfolgte, sondern daß bei wichtigen Angelegenheiten, so
namentlich bei der Rechnungsablage, ein oder mehrere Handwerker zu
Rate gezogen wurden, bis es mit der Zeit üblich wurde, ihrer acht
zuständigen Mitgliedern des Rats zu ernennen. Doch war es nur eine
heschränkte Anzahl von Handwerken, deren Meistern die Ehre einer
Berufung in den Rat zu teil wurde, nämlich die Blechschmiede, an
beren Stelle 1548 die Goldschmiede (und zwar unter diesen wieder
nur die Silberarbeiter) traten, die Rindsmetzger, roten Bierbrauer,
die Rotgerber oder Lederer, die Tuchmacher, Bäcker, Schneider und
Kürschner. Einen wirklichen Einfluß auf die Geschicke der Stadt hat
das demokratische Element damit nicht gewonnen. Dieser verblieb
nach wie vor ganz dem aristokratischen Stadtregimente. Einzig, daß
wie wir das zuerst aus dem Jahre 1877 wissen, bei der Rechnungs⸗
ablage neben den in der Regel zwei Ratsherren aus den Geschlechtern
auch ein Handwerker beteiligt war, der dann, wie jene, Losunger ge⸗
nannt wurde. Was aber vermochten sonst die 8 Stimmen der Hand⸗
werker gegen 34 patrizische, nämlich die der 26 Bürgermeister und
der aus den gewesenen Bürgermeistern gewählten 8 alten Genannten?
Ob infolge dieses Mangels an Einfluß, oder durch Bestimmung, jeden⸗
falls blieben die Handwerker gewöhnlich von den Sitzungen fort und
wurden nur bei besonders wichtigen Sachen durch die Stadtknechte zu
Rate geladen. Für die Versäumnis ihrer bürgerlichen Geschäfte er—
hielten sie eine geringe Entschädigung in Geld und einige Ehrengeschenke
in Wildpret und Fischen, nur der Losunger und sein Vertreter waren
reichlicher bedacht und brachten es auf 400 bezw. 1800 Gulden. Karl V.
e) Vgl. auch „Von Ursprung und Herkommen aller Handwerker.“ Manuskrir
der Stadtbibliothek.
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