Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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fiorin d'oro, der seit 1252 von der Republik Florenz ausgeprägt 
wurde und nach dessen Vorbild zuerst der Venezianische Dukaten oder 
Zechin, dann der ungarische Gulden, endlich auch der böhmische und 
hon den rheinischen Kurfürsten der rheinische geprägt wurden. 
Für die Bestimmung des wirklichen Werts der Gold⸗ und Silber⸗ 
münzen und für eine Vergleichung derselben mit unserem heutigen 
Golde kommt zunächst die Thatsache in Betracht, daß das Verhältnis 
zwischen den beiden Metallen im 14. und 15. Jahrhundert sehr stark 
von dem gegenwärtigen abwich, indem es in den letzten Decennien des 
14. Jahrhunderts am Rhein und im südlichen Deutschland wie 1: 100. 
bis 11 stand, während es gegenwärtig thatsächlich ungefähr wie 1:24 
ist. Außerdem war, wie schon gesagt, der Wert der Münzen ein äußerst 
schwankender und auch der Gulden, wenn auch konstanter als die Silber— 
münzen, verlor im 14. und 15. Jahrhundert immer mehr an seinem 
ursprünglichen inneren Werte. übrigens wurde nicht blos der Fein— 
gehalt, sondern auch das Gewicht bei den Ausprägungen häufig genug 
in ungesetzlicher Weise verringert, doch konnte die Unrichtigkeit des 
Gewichts leichter im gewöhnlichen Verkehr bemerkt werden, als die des 
Feingehalts, und man sorgte durch bestellte Schauer oder Münzprüfer 
dafür, daß die nicht vollwichtigen Stücke ausgeschieden und zerschnitten 
wurden. 
Einer ganz unglaublichen Verschlechterung war im Verlaufe des 
ganzen 14. Jahrhunderts die Silbermünze ausgesetzt. Ofters und 
gleichsam periodisch immer nach Verlauf von 20 Jahren wurden von 
den Kaisern neue Münzgesetze erlassen, die doch nichts halfen. In dem 
Zeitraum von 1876 bis 1386 erreichte aber die Verschlechterung der 
Silbermünze in Nürnberg einen äußersten Punkt, auf welchem ange⸗ 
kommen sie nicht länger erträglich schien. Nach der Stadtrechnung von 
1377 galt der rheinische Gulden1 Pfund bis 1 Pfund 8 Haller, nach 
der von 1396 8 Pfund Haller. So war der Wert des Silbergelds 
auf ein Drittel heruntergesunken und das kursierende Geld war zum 
Teil noch viel schlechter. Man mußte in Nürnberg 4 bis 6 und 
darüber, anderswo sogar 8 Pfund Haller für einen Gulden geben. 
Dieser unleidliche Zustand des Münzwesens gab endlich die Ver⸗ 
anlassung zu einer Münzreform und zur Annahme einer neuen 
Rechnungsmünze in Pfennigen und Hellern, von denen je zwei auf 
einen Pfennig gingen. Man rechnete aber 40 dieser neuen Pfennige 
oder 80 Heller auf1 Pfund Heller, d. i. 240 Heller altes Geld, also 
daß ein neues Pfund Heller gleich 8 Pfund alt war. Da nun der 
Gulden in dieser Zeit nach dem Kurs der Stadtrechnung auf 83 Pfund 
Heller im alten Geld stand, so war 1 Pfund Heller im neuen Geld 
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