fullscreen: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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Die Bleistiftmacher in der Stadt sind nicht in der 
Lage, der Stümpelei in den unzünftigen Werkstätten vor 
der Stadt energisch entgegentreten zu können. Die 
Hauptschuld daran trägt der Umstand, dass seit dem Jahr 
1796 der ganze Nürnberger Burgfrieden (das Gebiet vor 
den Stadtmauern) infolge einer plötzlichen preussischen 
Okkupation zur Markgrafschaft Ansbach gehörte und also 
unter dem König von Preussen stand. ; 
An diesen richten deshalb im Jahr 1803 die fünf 
zünftigen Meister extra muros auf Anregung des Wöhrder 
Bleistiftmachers Rögner eine Wwohlmotivierte Petition, !) 
in welcher sie um „Errichtung einer besonderen Zunft“ 
bitten. Als Anlage fügen sie eine Abschrift der beiden 
Ordnungen der Bleistiftmacherzunft von 1731 und 1795 ?), 
sowie eine KErklärung der städtischen Meister bei. in 
welcher diese ihre Zustimmung zu dem Plan erteilen. 
Die k, preuss. Domänen-Kammer zu Ansbach, an 
welche die Petition zunächst gelangt, fordert nun von 
lem k. Kameralamt Wöhrd ein Gutachten in der Sache 
ein?) und dieses berichtet am 21. Dezember zurück, die 
Errichtung einer derartigen Zunft könne man nicht gut 
heissen. 
In der näheren Begründung dieser Ansicht wird vor 
allem darauf hingewiesen, dass man gegen die Stümpler, *) 
' die sich nicht freiwillig inkorporieren liessen, doch nicht 
1) Acta des Nürnberger Burgfriedens Nr. 2007. — Acta des 
Kameralamts Wöhrd Nr. 180. (Stadtarchir.) 
2) Diesem glücklichen Umstand verdanken wir die Kenntnis der 
zweiten Ordnung. 
3) 31. Oktober 1803. 
4) Die Petition hatte 13 Stümpler angegeben: „Die Wittwe Loh- 
yauerin (mit einem Sohn), die Wittwe Schmidmern, beide in den Jo- 
aannisgärten, Jordan auf der Hadermühl, ferner 3 zu Schweinau, 1 
zu Eibach, 1 zu Röthenbach, Faber im Spitzgarten bei Stein, Gutt- 
knecht und Buffo in Stein, Meinetsberger in Steinbühl, Birkmann in 
Vandrenth
	        
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