Augsburg, Ulm, Nürnberg — diese drei Namen
in ihrer Vereinigung verkörpern den wirtschaftlichen
Höhepunkt, vielleicht überhaupt den höchsten Glanz-
punkt in der äusseren Geschichte Oberdeutschlands
während des Mittelalters. Das „goldene Augsburg“
ist in seiner Bedeutung schon mit diesem Namen ge-
kennzeichnet, ohne dass noch ein Hinweis auf Namen
wie „die Fugger und Welser“ notwendig wäre; und
ein Blick auf die Karte lehrt die Rolle erfassen, welche
die stolze Reichsstadt an der Donau, die Eingangspforte
Schwabens, in kommerzieller Hinsicht gespielt hat.
Und daneben Nürnberg! Im Zentrum von Oberdeutsch-
land gelegen, eine Reichsstadt wie die beiden andern.
Das Andenken an Männer wie Albrecht Dürer, Veit
Stoss, Hans Sachs ist unlöslich mit dem Namen
Nürnbergs verbunden, und die eine Bezeichnung: „Nürn-
berger Tand“ lässt die Stadt zugleich als eine Führerin
auf dem Gebiete von Handel und Industrie erscheinen.
Und so ist es denn nicht verwunderlich, dass schon
an der Schwelle des „Jahrhunderts der Geschichts-
wissenschaft“ ein Buch auf den Markt kam: „Geschichte
des Nürnbergischen Handels, ein Versuch von Johann
Ferdinand Roth, Leipzig 1800.“ Dies Werk, das mehrere
Bände umfasst, ist Fragment geblieben und an wissen-
schaftlichem Wert nicht mehr allzu hoch einzuschätzen,