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1096, [1591, II, 3 a] 8. Mai 1591:
Auf Paulussen Kiens, schlossers*, suppliciren,
welcher derjenig ist, der das künstliche gitter umb den Schönen
brunnen alhie gemacht hat, darynn er begert, ime mit vorbe-
haltung seines bürgerrechtens drei Jar lang in Engellandt zu
erlauben, soll man zuvorderst bei dem herren baumaister erkhun-
digen, was es für ein gelegenhait mit disem schlosser hab, das
er nicht hie pleiben will und sich der narung halben so hardt
beschwerdt. Und dieweil der englische graf, so zu Altorf studirt,
ime arbait in Engellandt versprochen und sonsten auch allerlai
künstliche werck oder modell von allerlai gepeuen hie bestellen
und zurichten lassen soll, derwegen in der still auch nachforschung
thun, was es für gepeu oder kunstwerck seien, damit nicht etwas.
nachgemacht werde, das gemainer hieiger stat und derselben
handtwercken zu nachtail geraichen möcht. und den bericht zu-
vorderst widerkommen lassen.
L09%. [1591, II, 14 a] 12. Mai 1591:
Auf Magdalena Nuiberin zu Augspurg abermals
schreiben an das handtwerck der goldschmidt alhie ires mans,
Daviden Nuibers, tödtlichen abgangs halben ist verlassen, dieweil
vor disem befolhen worden, sie, die Nuiberin, auf ir vorig schreiben
nach dem form wider zu beantworten, welches schreiben one
zweivel noch in der canzlei ligen wirdt, die geschwornen deß
goldschmidhandtwercks in die canzlei zu weisen.
(098. [1591, II, 29 a] 19. Mai 1591:
Auf den widergebrachten bericht wie es Paulussen
Kiens, schlossers, halben geschaffen, soll man ime, Kien,
mit vorbehaltung seines bürgerrechtens drei jar in Engellandt
zu ziehen und heußlich darynn zu wohnen erlauben, doch das.
er sich vor seinem verraisen seiner schulden halben mit seinen
glaubigern gepürlich abfinde.
Und dieweil es mit demjenigen, so der zu Altorf studirende
englisch graf alhie bestellt und machen lassen. kain gefahr hat,
1) Über den Schlosser Paulus Kuhn (Khun) von Augsburg vgl. Zahns
Jahrbücher 1, 268. R. Bergan, Der schöne Brunnen zu Nürnberg (1871) S. 20.
Rettberg erwähnt seiner weder in den Briefen, noch in Nürnbergs Kunstleben
dagegen P. J. Ree, Nürnberg (Berlin und Leipzig 1900) S. 57. wo er richtiger
Kühn genannt wird.