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Der alte Egydienplatz 1650.
Außer den schönen, diesen Platz zierenden
Gebäuden, wovon hier einige beschrieben wer⸗
den sollen, zeigt sich auf unserm Kupfer auch ein
Theil der alten Kirche und des Klosters zu St.
Egydien, von welchem weiter unten nähere Nach—⸗
richt ertheilt wird.
Das der Kirche gegenüberstehende Haus
(S. N. 758.), welches vor 300 Jahren der gelehrte
und verdienstvolle Nurnbergische Senator Wilibald
Pirkheimer, Dürers Gönner und Freund und Kai⸗
ser Maximilians Günstling, besaß und bewohnte,
ist besonders durch seine Größe und durch eine in
die Tetzelsstraße hinausgehende, massiv aufgeführ⸗
te schöne Façade ausgezeichnet, und verdient schon
wegen seines gegenwärtigen Besitzers, des Frei⸗
herrn von Haller, genannt zu werden, welcher
nicht nur eine der vorzüglichsten Kupferstichsamm⸗
lungen, sondern auch eine Sammlung von Briefen
der berühmtesten Männer des sechszehnten und
siebenzehnten Jahrhunderts besitzt.
Das nicht weit von dem vorigen liegende,
vormals der Familie von Peller gehörende Haus
(8. Nr. 763.) zeichnet sich durch seine schöne Bau⸗
art vor allen andern aus. Es hat eine herrliche
Facade, in deren Spitze durch das Chronostichon