Volltext: (1449) 1474-1618 (1633) (1. Band)

NXIV 
dessen wird auch in den Schachten des städtischen Archives ein 
eifrig fortgesetztes Schürfen noch manches Edelmetall zutage 
fördern, zumal erst in den letzten Jahren, d. h. also lange nach 
Lochners Tode (+ 1882), neue abbaufähige Lagerstätten aufgefunden 
worden sind, — wenn ich, um im Bilde zu bleiben, die langen 
Reihen von Folianten so bezeichnen darf, die unter den alten 
Holzbänken des Rathauses neu entdeckt wurden und die 
besprochenen Reihenwerke auf das willkommenste ergänzen. Von 
Forschern, die es nach Lochner unternommen haben, speziell die 
Archivalien des Stadtarchivs den Zwecken der Kunstgeschichte 
dienstbar zu machen, mag hier insbesondere noch E. Wernicke 
genannt sein, dessen Beitrag „Zur Nürnberger Künstlergeschichte“ 
in den Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürn- 
berg, X. Heft (1893), S. 52 ff., auch in den Anmerkungen des vor- 
liegenden Buches mehrfach angezogen werden mußte. 
Daß außer den Archiven häufig auch die Bibliotheken und 
so neben dem Nürnberger Stadtarchiv auch die Bestände der 
städtischen Bibliothek für unsere Forschung manches wert- 
volle Material bieten, braucht wohl kaum besonders hervorgehoben 
zu werden. Ich denke dabei weniger an die zahlreichen Chronikhand- 
schriften, die fast jede Nürnberger Bibliothek aufweist, als an 
Memoirenbücher, Selbstbiographien, Reisebeschreibungen und 
dergleichen mehr. Denn jene können vorderhand nur, soweit sie 
den älteren Zeiten angehören und uns daher in den kritischen, 
trefflich kommentierten Ausgaben der historischen Kommission, 
einer wichtigen Quelle auch für die Kunstgeschichte, vorliegen, 
als wirklich und in höherem Sinne brauchbare Dokumente der 
Vorzeit gelten. Mögen auch einzelne der späteren Chroniken — 
von den in der Stadtbibliothek aufbewahrten nenne ich hier vor 
allem die neunbändige Starksche Chronik und die Originalnieder- 
schrift von Johannes Müllners großem Annalenwerk — sich weit 
über die große Masse der übrigen erheben und auch kunstge- 
schichtlich manche wertvolle Nachricht enthalten, solange sie nicht 
besser als bisher auf ihre Quellen und ihre Glaubwürdigkeit un- 
tersucht worden sind. oder solange wir nicht klarere Einsicht in 
die Entstehung und Qualität der Handschriften, d. h. darin, ob 
wir es mit Originalaufzeichnungen oder lediglich mit vielleicht 
verderbten Abschriften zu tun haben, besitzen, solange wird auch 
die Benutzung von Chroniken des 16. und 17. Jahrhunderts
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.