Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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teilte Talleyrand mit, dass, wenn Hannover den Herren 
wechsele, niemand als der König es erlangen dürfe. Der 
französische Minister bekam zu hören, dass der König da- 
für etwa seine westfälischen Provinzen opfern würde.! 
Preussen wiederholte dann das Begehren noch öfters, 
Napoleon hatte sich im Mai 1805 die lombardische 
Krone als König von Italien aufs Haupt gesetzt und so 
zwischen den beiden lateinischen Nationen jene festere 
Verbindung hergestellt, welche nur durch die Institution 
der Monarchie zu erreichen war. Ausserdem vereinigte 
er die ligurische Republik unmittelbar mit seinem Reich,” 
führte in Parma und Piacenza den Code Napoleon ein? 
und gab die Republik Lucca als Fürstentum an Verwandte.,* 
Zudem. stiess er Drohungen aus, welche bekundeten, dass 
Neapel das Schicksal Piemonts drohe. Die unaufhörliche 
Steigerung der Macht Frankreichs in Italien trieben den 
Zaren wie Oesterreich dazu, sich zur Niederwerfung Na- 
poleons an Grossbritannien anzuschliessen.” Von der 
Bildung der neuen Koalition war der französiche Kaiser 
unterrichtet. Eben mit einem grossen Heere an den 
Gestaden des Ozeans gelagert, war er im Beguiff, nach 
England hinüberzusegeln oder, wenn ein Angriff auf dem 
Festlande ihn darin hindere, gegen die beiden Militär- 
mächte zu marschieren. Er bot dem König Hannover an, 
für den Fall dass er seine Truppen. mobilisiere, sie 
gegen die russische und österreichische Grenze Vor- 
schiebe, um die Koalition zum Frieden zu zwingen oder, 
wenn diese vor der Eröffnung des Krieges nicht zurück- 
schrecke, den Kampf gegen Oesterreich: und Russland mit- 
z. Bailleu II, 317, 318, 328, 329. 
2. 4. Juni 1805. 
3. Fournier: Gentz u. Cobenzl 170. 
4. Juni 1805. 
5. Englisch-russisches Bündnis 11. April 1805, Beitritt Oester- 
reichs 9. Aug. 1805.
	        
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