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Hardenberg nahm zu Spitzfindigkeiten seine Zuflucht ;!
allein sein Ziel konnte er nicht verhüllen, Ein Abbruch
der Beratungen stand im Anfang des Dezember vor der
Thür und erfolgte auch bald darauf.? Der Bischof be-
wahrte gleichwohl sein Entgegenkommen. In der Kreis-
versammlung‘ gehörte er nicht wie die übrigen geistlichen
Stände zu den schroffen Widersachern des Königs, Er
befliss sich für Wiederaufnahme der Konferenzen, jedoch
ınter der Bedingung, dass Hardenberg ihm vorher in den
entscheidenden Fragen im allgemeinen zustimme.? Aber
er sandte seine Vertreter auch, als der Minister erklärte,*
er werde seinen Standpunkt erst nach Beginn der Ver-
handlungen darlegen lassen. Die Vergleichskommissäre
kamen und gingen nach einiger Zeit wieder auseinander.®
Der dritte Versuch einer Verständigung dauerte wieder
aur drei Tage®. Im Mai 1797 wurden die Verhandlungen
zum viertenmal eröffnet. Endlich kam es zu einem Vergleich,
Am 18, Juni wurde er von den beiderseitigen Bevollmäch-
tigten unterzeichnet. Als Grundlage des Gebiets sollte
nicht die Grenze der Fraisch, sondern des geographischen
Territoriums vor 1792 angesehen werden; die vermischten
Rechte seien auszutauschen; als Massstab für die Ab-
schätzung‘ dürfe jedoch nicht die Zahl der Unterthanen
betrachtet werden, sondern der Wert der Kameralgefälle,
Güter, Besitzungen und Rechte, Hatte hierin Bamberg
nach jeder Richtung gesiegt, so setzte für Fürth Kretschmann
1. S. sein Reskript an Kretschmann d. d. Ansbach 5. Nov. 1796.
2, Vgl. den Bericht Hard. vom 3. Dez. 1796, das Schreiben des
Bischofs an Hard. d. d. Bamberg 17. Jan. 1796 u. Fronmüller? 195.
3. Im Schreiben vom 17. Jan. 1706.
4. d. d. Ansbach 19. Jan. 1797; des Bischofs Antwort d. d.
Bamberg 26. Jan. 1797.
5. Der Bischof an Hard. d. d. Bamberg 24. März 1797; die
Verhandlungen hatten am 3. Febr. 1797 wieder hegonnen. — Fron-
müller? 195.
6. 6.—8,. Apr. 1797; Prot. in R. 44 C. 271.