Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Das gleiche Schicksal widerfuhr einer zweiten Aufforderung; 
aber schon jetzt hatte Bamberg den Entschluss gefasst, 
die restierenden 30 Römermonate abzuliefern.! Ein dritter 
Anlauf der Kaiserlichen im Dezember erschütterte die 
Zähigkeit der Versammlung. Das abermalige Schreiben 
des Generalkommandos, die Rührigkeit des Obersten 
v. Mylius, das Drängen des Grafen Schlik bewirkten zunächst, 
dass der Antrag Bambergs, die Frage der Extradeputation 
im Kreisfinanzwesen zu überweisen, angenommen wurde, 
hatten aber auch den Erfolg, dass diese ihr Gutachten 
dafür abgab, die 50 Reichsrömermonate ohne Abzug bar 
zu zahlen.? Bamberg hatte damals seinen Anteil bereits 
an die Operationskasse abgeführt. Am 9. Januar 1796 be- 
schloss der Konvent, den superrogativen Aufwand vorerst 
nicht anzurechnen.? 
Damals hatte sich bereits die heftigste Erbitterung 
gegen Preussen angesammelt. Der Krieg gegen Frank- 
reich stellte an die Leistungskraft der vorliegenden Reichs- 
iande auf die Dauer zu hohe Ansprüche. Die Preise der 
Lebensmittel, bisher langsam aber stetig im Steigen, er- 
'angten plötzlich eine unerträgliche Höhe. Um dem Getreide- 
wucher zu steuern, die Versorgung‘ der eigenen Unter- 
thanen zu erleichtern, setzten mehrere Stände dem freien 
Einkauf und der Ausfuhr zu den Mitständen Schranken, 
Besonders nachdrücklich zeigte sich Bamberg, aber auch 
Würzburg und Eichstädt blieben nicht zurück.* In den 
Fürstentümern fehlte es trotz des ergiebigen Bodens an 
1. Bericht von Soden u. Schmid d, d. Nürnberg 24. Nov. 1795; 
ebda., 
2. Schreiben Clerfayts d, d. Frankenthal 26. Nov. 1795, Prome- 
moria von Mylius d. d. Nürnberg 18. Dez. 1795; Bericht Sodens 
A. d. Nürnberg 23. Dez, 1795; ebda. 
3. Bericht Sodens d. d. Nürnberg 26. Apr. 1796; R. XI. 20. 
4. Promemoria von Soden u. Schmid an den Kreis d.d. Nürn- 
berg 1. Juni 1795; R. XI. ı9 A.
	        
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