Volltext: Die reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs (2. Band)

Erster Abschnitt, Die finanziellen Ergebnisse von 1431 bis 1440. 715 
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1436 | 1487 | 1438 | 1489 | 1440. 
auf 141630@% | 25825@ | 18075@% | 17487@ | 15008 @. 
Und auch in diesen Summen stecken noch Posten wie die 472 GG", die 
der Rat 1438 dem Thomas Müllner zum Wiederaufbau seiner abgebrannten 
Mühle!) vorstreckte, und die 3000 6”, die, wie bemerkt, 1440 im Wechsel 
angelegt wurden. Von „enormen“ Kassenüberschüssen, die Hegel der nürn- 
bergischen Finanzverwaltung zum Vorwurf macht, und derentwegen er sogar 
die Ehrlichkeit ihrer Leiter in Zweifel ziehen zu müssen glaubt, kann 
unter diesen Umständen wohl nicht die Rede sein. Im Gegenteil könnte 
die bereitgehaltene Barreserve im Vergleich zu den aufserordentlichen 
Ansprüchen, die zeitweise an sie herantraten, eher als zu niedrig denn 
als zu hoch bemessen erscheinen. Und in der That liegen Anzeichen 
dafür vor, dafs sie bisweilen dem vorhandenen Geldbedarfe nicht voll 
genügte. 
Wir erinnern uns, dafs die Losunger aufser den von ihnen rechnungs- 
mäfsig in Empfang genommenen Geldern noch einen Geheimfond in Händen 
hatten, der aus dem Agiogewinn gespeist wurde und in erster Linie dazu be- 
stimmt war, etwa eintretende Agioverluste wieder auszugleichen. Diesem 
Agiofond, über den sie keinerlei Rechenschaft schuldeten, pflegten sie von 
Zeit zu Zeit eine runde Summe von tausend bis zweitausend Pfund zu 
entnehmen, um sie dem Rat beim Rechnungsabschlufs zu den von ihnen 
bilanzmäfsig abzuliefernden Aktivbeständen hinzuzuschenken. Es ist an- 
zunehmen, dafs sie sich zu solchen Geschenken im allgemeinen nur dann 
herbeiliefsen, wenn sie das Geld, dessen sie zur Deckung der im Register 
gebuchten Ausgaben bedurften, auf andere Weise nicht auf bringen 
konnten?). 1431 bis 1438 finden wir denn auch in der That kein einziges 
derartiges Geschenk erwähnt. 1439 dagegen wurde der Agiofond mit 
1500 &%, 1440 mit 2000 & und 1441 nochmals mit 1000 @%°) in Anspruch 
genommen. In drei Jahren mufste er also nicht weniger als 4500 &% zur 
Deckung der laufenden Ausgaben beisteuern. Hätten die Losunger damals 
in ihrer öffentlichen Kasse Überflufßs an barem Geld gehabt, so würden 
sie sich wohl kaum entschlossen haben, ihren geheimen Reservefond um 
solche Summen zu schmälern. 
N Vergl. oben S. 270. 
%\ Der geschäftskundige Verfasser der „Ordnung der Losungstube‘‘ aus der Mitte 
des fünfzehnten Jahrhunderts (Nbg. KA. Ms. 319) rät dringend, den Agiogewinn hübsch 
beisammenzuhalten, da die Ausgaben, die aus ihm bestritten werden müfsten, nicht 
gering seien. 8) Vgl. Nbg. KA. Stadtrechnung 12 Fol. 54.
	        
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