Inhaltsverzeichnis: Nürnbergische Hesperides, Oder Gründliche Beschreibung Der Edlen Citronat/ Citronen/ und Pomerantzen-Früchte/

2Der Nürnbergischen Hetperdum 
Das Zwantzigste Capitel. 
Von Veschreibung der grossen See⸗Katerne und 
der fuͤrtrefflichen Vorstadt 8S. Pietro d' aren. 
hey Genua. 
cisende sind vielen Gefahren und Beschwernuͤssen unterworf⸗ 
en / sie stellen gleich solche ihre Reisen zu Land oder zu Was⸗ 
er an: Ich will nicht sagen / daß die Kuͤchen und Lager⸗ 
Staͤtte auf beederley Reisen meistens kahl und uͤbel / selten aber 
gut und wol bestellet seyen; Ich geschweige / daß nicht allezeit so 
wol zu Land als zu Wasser frey und sicher zu reisen / daß man 
nicht dann und wann von Dieben und Raubern angefallen / 
des Seinigen beraubet / ja wol gar um Leib und Leben gebracht werden sollte / 
dann es giht auch auf der wild⸗ und offenbahren See / dergleichen Leute/ die 
uns nicht eben allezeit nach Leib und Leben trachten / sondern des Unserigen be⸗ 
rauben / und welches noch aͤrger als der Tod / in die Fesseln der Dienstbarteit 
schlagen / denen Barbarn zu Sclaven und Ruder⸗Purschen verkauffen / wor⸗ 
aus man gar selten eine Erloͤsung zu hoffen hat. Ich will nicht erwehnen / daß 
das Reisen sehr kosthar / und zu Land weit kostharer sehe als zu Wasser/man kan 
zwar auf denen Land⸗Reisen / es bey Tagen und Stunden ausrechnen / wie iange 
man zu reisen habe / und wann man von einem ort zu dem andern gelangen 
koͤnne / auf der See aber kan der umlauffende widrige Wind / eine Reise von 
etlichen Tagen / auf einige Wochen hinaus ziehen und verlaͤngern. Ich will 
etzt nicht anfuͤhren / wie uͤbel die jenige daran seyn / die auf Reisen — von 
Kranckheit und Schmertzen uͤberfallen werden / weil es so dann an gutem Rath/ 
bequemer Wart / auch noͤthigen Huͤlff⸗ und Artzney⸗Mitteln fehlet / und wiil 
ich die sogenannte See⸗Kranckheit / welche in einem steten hoͤchst⸗ beschwerlichen 
Erhrechen bestehet / welche sich auch bey vielen zu Land / so in den Kutschen / son⸗ 
derlich aber ruckwaͤrts zu fahren nicht vermoͤgen / hieher nicht gerechnet haben / 
pon deren Ursache und Huͤlff⸗ Mitteln Herr MBoctor Rosinus Lentilius in denen 
Tag⸗Buͤchern der Kaͤyserl. Leopoldinischen academiæ der Curiosen der Ratur in 
Teutschland /Pecur. Il. Anno. &VLVY. III. im Anhang / sehr wol zu iesen. 
Welchem Ungluͤck sind nicht die Reisende unterworffen Wie baid bricht und 
stuͤrtzet eine Kutsche / und zwar gar selten ohne Schaden der darinnen Sitzen⸗ 
den Wie unversehens hat man zu Pferd Ungluͤck / daß so wol dasselbige als 
der Reiter selhst beschadiget wird? Doch gleichwol ist es auch in solchem Stuck 
weit gefahrucher zu Schiff zu reisen; dann wie leichtlich wird das Schiff leck⸗ 
ziehet Wasser an sich / welches mit grosser Muͤhe ausgepompet werden muß/ 
wo nicht das Schiff allzu viel einschluͤcken / und mit allem ⸗/ was es auf sich hat⸗ 
Grund versincten solle · Welches ngemach erduten nicht die Restenoeh 
Sondertlud die jenige/welche sich zu Pferd umter freyen Himmel definden / vom 
Regen / Sehnee und Winden / von Hagel / Big und Donner/ Wettern/ doch ist 
ales die ses ginder wie / gegen dem Gewalt derselben / den sie auf dem wiiden dneer 
zuszuuiden maͤchtig sind / wie offt wird durch das diasen der Winde und srurmen 
der Wellen/ das Stener⸗Ruder zerbrochen / Kiel und Wiast zer sputtert und descha⸗ 
diget / die Ancker und Segel loß gerissen? daß man das Schiff auf Gottes Gnade 
in der wilden See treiben lassen muß. Wie schnell und urploͤtzlich rommt ein unge⸗ 
heurer
	        
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