Volltext: Die reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs (1. Band)

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Einleitung. 
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mufste sich noch 1452 mit einer Wohnungsgeldentschädigung von einem 
Gulden im Jahre begnügen.) Was das zur Ausstattung der Wohnung 
nötige Mobiliar betrifft, so wurden für einen kleinen Tisch nebst dazu 
gehöriger Bank 1 #, für den Schreibstuhl eines höheren Beamten 1.70 &, 
für eine zur Aufbewahrung von Urkunden dienende Truhe 7 und für 
ein Vorlegeschlofs 0.25 &6 bezahlt. Das zur Beleuchtung verwendete Licht 
kostete pro Pfund einen Schilling. 
Geschäftsräume und Verkaufsstände. Im Jahre 1414 beträgt 
in Nürnberg die jährliche Miete für einen Verkaufstand der Loder 5 %, 
der Schuster und Bäcker !/, G, der Fleischhacker 1%, 2, 2% bis 5 &%. Die 
Krambuden „Am Rieter“ werden meist mit 3 G, die Tische der Tuch- 
scherer mit 4, 5 und 6 G vermietet. Drei zu gewerblichen Zwecken be- 
nutzte Gelasse unter dem Rathaus gaben jährlich 3, 7 und 24 G, und der 
Mietswert eines Ladens ebenda, der einem angesehenen Goldschmied als 
Geschäftslokal diente, wird im Jahre 1435 auf acht Gulden oder 8.80 
geschätzt. 
2, Geldbedarf des Einzelhaushalts. 
Nach einer von den Räten Albrecht Achills aufgestellten Berechnung 
kostete dem Markgrafen zu Anfang seiner Regierung die vollständige 
Verpflegung eines berittenen. Dieners nebst seines Pferdes, je nachdem sie 
in natura vom Hofe geliefert oder gegen Geld an einen Wirt in der Stadt 
verdingt wurde, 40 bezw. 50 G jährlich.”) Rofs und Reiter würden hier- 
nach in Nürnberg das Jahr über 55 &% verzehrt haben. Noch genauer 
läfst sich der Bedarf eines einzelnen Mannes auf Grund der von Erhard 
Schürstab überlieferten Kriegsordnungen aus dem Jahre 1449 berechnen. 
Diesen zufolge hatte die Stadt damals nämlich bestimmt,”) dafs den 
Bauern, welche als Hintersassen des Markgrafen und seiner Verbündeten 
gefangen. eingebracht wurden, täglich zum Morgenmahl ein Stück Fleisch, 
ein halbes Mafs Hirse' und zwei Roggenbrote, zum Nachtessen dagegen 
nur ein halbes Mafs Hirse und ein Brot gereicht werden solle. Die 
Mittagsmahlzeit, welche zur selben Zeit den nürnbergischen Söldnern aus 
der städtischen Küche geliefert wurde, bestand aus einem halben Pfund 
Fleisch mit Brühe, einem halben Mafs Hirse und zwei Broten. Wir 
dürfen hiernach also wohl annehmen, dafs ein ausgewachsener Mann bei 
bescheidenen Ansprüchen immerhin ein halbes Pfund Fleisch, ein halbes 
1) Steinlingers Baumeisterbuch, Verein für Gesch. Nürnbergs II. 56. 
2) Vergl. Kotelmann, Zeitschr. für Preufs. Gesch. und Landeskunde III 99. 
3) Vergl. Chron. II. 312.
	        
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