x
Einleitung.
werden in einer Waldnutzungsordnung vom Jahre 1391 ') in „Herthäuser“
und „ungehertete“*), ferner in solche mit ein und zwei Stuben und endlich in
„zweigademige“ unterschieden, die aufser dem Erdgeschofs noch ein Ober-
geschofs haben. Als Baumaterial wird vorwiegend Holz und Lehm, da-
neben aber auch Backstein verwendet. Selbst der Wohlhabende fing
wohl eben erst an, mit Sandstein zu bauen. Die Dächer sind durchweg
mit gebrannten Ziegeln gedeckt, da das Stroh seit dem vierzehnten Jahr-
hundert wegen seiner Feuergefährlichkeit streng verpönt war. Ein Be-
bauungsplan ist noch nicht vorhanden, weshalb abseits der unregelmäfsigen,
mit Sandsteinpflaster belegten Hauptverkehrsstrafsen noch vielfach ein
wirres Durcheinander von Höfen, Gäfschen und Winkeln vorherrscht.
Das Häusermeer erstreckt sich von dem die Stadt im Norden über-
höhenden Burgplateau den Nürnberg hinab bis zur Pegnitz und setzt
sich jenseits derselben bis auf die etwa fünfzehn bis zwanzig Meter über
dem Wasserspiegel gelegene Ebene fort, welche sich am linken Ufer des
Flusses hinzieht. Es gleicht in dieser Ausdehnung einem verschobenen
Quadrat von nicht viel mehr als einem Kilometer im Geviert, das durch
den Flulslauf in zwei annähernd gleiche Teile zerlegt wird. In dem
nördlichen Teil, der dem Pfarrsprengel von St. Sebald angehört und des-
halb die „Sebalderseite“ genannt wird, zählen wir im Jahre 1430
1855 Wohngebäude mit 8489, auf der gegenüberliegenden zu St. Lorenz
eingepfarrten „Lorenzerseite“ 1701 Wohngebäude mit 6999 Insassen über
zwölf Jahren. Baugeschichtlich läfst sich die Stadt unabhängig von
dieser Pfarreinteilung in eine dichtbebaute Innere und eine erst in der
Bebauung begriffene, noch mit ausgedehnten Gärten durchsetzte Äufsere
Stadt unterscheiden. Die Grenze zwischen beiden bildet eine zum Teil
wohl noch aus dem dreizehnten Jahrhundert stammende und schon an
vielen Stellen überbaute innere Befestigungslinie. Da diese mit ihrer
Nordfront, wo der steile Bergabfall eine Erweiterung der Stadt verhinderte,
in die äufsere, seit der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts aus-
gebaute Stadtumwallung hineinragt, so zerfällt auf der Sebalderseite die
Äufsere Stadt in die beiden durch die Innere Stadt von einander getrennte
auf ein bewohntes Haus: auf den einzelnen Haushalt:
in der Stadt Berlin 52.6 Einwohner 4.3 Einwohner
im Königreich Preufsen 9.0 4.7
im Deutschen Reich 85 202. 4.7 ”
Die höhere Mitgliederzahl des Nürnberger Durchschnittshaushaltes erklärt sich
aus dem Umstande, dafs derselbe aufser den Familienangehörigen und Dienstboten
auch die gewerblichen Hilfsarbeiter in sich schlofs.
1) Hist. Norimb. Diplom. 483.
2) Mit Lehm und nicht mit Lehm beworfene ?