Volltext: Die reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs (1. Band)

2928 Zweiter Teil. Die Verwaltungsämter. 
lage von 2 &% jährlich erhält. In der Folge geht dieses Amt unter Ver- 
Joppelung der Remuneration auf den Leben über. 
Besondere Schwierigkeiten bereitete die Ausräumung der Senkgruben 
anter den Abtritten, die so tief in die Erde hineingetrieben wurden, dafs 
sie den Unnrat von Jahren in sich aufnehmen konnten, dann aber, wenn 
sie endlich einmal entleert werden mufsten, durch die in ihnen sich ent- 
wickelnden Gase unvorsichtig in sie einsteigenden Personen oft genug 
verhängnisvoll wurden. Auch der Transport des Unrats durch die Strafsen 
war keine ganz einfache Sache; denn wenn dabei nicht mit Vorsicht ver- 
fahren wurde, gerieten die Anwohner in Gefahr, durch die üblen Dünste 
„bas erstänket“ zu werden. Aus diesen Gründen hatte der Rat die gewerbs- 
mäfsigen Kloakenreiniger seiner besonderen Aufsicht unterstellt. Kuphe- 
mistisch als „Pappenheimer“ bezeichnet, gehörten sie zu den geschworenen 
Handwerkern der Stadt. Ihre eigentümliche halbamtliche Stellung kommt 
darin zum Ausdruck, dafs ihnen alljährlich bei ihrer Neuvereidigung ein 
Geschenk von fünf Schilling aus der Losungstube gereicht wird. 
IV. Die Stadthirten. 
Wer Vieh in der Stadt besitzt und es auf der Gemeinen Weide grasen 
lassen will, mufs es durch die Stadthirten, deren es je einen für die Sebalder 
und für die Lorenzer Seite giebt, austreiben lassen. Diese Hirten werden. vom 
Rat bestellt, erhalten aber aus der Stadtkasse nur alljährlich zu Martini 
9 # als Beisteuer zur Anschaffung eines Ochsens, den sie vermutlich für 
eigene Rechnung auf der Stadtallmende grofs ziehen dürfen. Im übrigen 
sind sie mit ihrer Besoldung auf die von den Viehbesitzern zu erhebenden 
Hütungsgebühren angewiesen. 
Fünfter Abschnitt. 
Die Ämter der Finanzverwaltung und das Bauamt. 
Einleitung. 
Die wichtigsten Finanzbeamten, die Losunger und den Losungschreiber, 
haben wir bereits bei der Besprechung der Ämter der allgemeinen Ver- 
waltung kennen gelernt. Auch von den Ratsmitgliedern, welche alljährlich 
abgeordnet werden, um als Rechenherren der Rechnung ‚der Losunger 
beizuwohnen, war dort schon die Rede.
	        
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