seinem im März 1858 erfolgten Tode und Professor Lenz von
1858 bis 1864 genannt.
Die Schicksale der mechanischen Werkstätte verdienen hier
eine besondere Berücksichtigung, da dieselbe an die Industrieschule
übergegangen und wahrscheinlich die älteste Lehrwerkstätte in
Deutschland ist, welche sich eines mindestens 80jährigen ununter—
brochenen und erfolgreichen Betriebes rühmen kann.
Nach der vorerwähnten Brochüre suchte Scharrer mit dem
Mechaniker J. Späth, einem sehr intelligenten Mühlenbauer, der
sich durch Fleiß und Nachdenken als Autodidakt zum tüchtigen
Mechaniker herangebildet hatte, einen Vertrag abzuschließen, nach
welchem Späth mit Hilfe eines von der Stadt Nürnberg zu
leistenden Zuschusses eine mechanische Werkstätte einrichten und sich
verpflichten sollte, der polytechnischen Schule die Benützung der—
selben zu gestatten. Die Gemeindebevollmächtigten verwarfen zwar
diesen Vertrag, doch wurde Späth, dessen Berufung nach München
zu befürchten war, als Aufseher der städtischen Brunnen mit festem
Gehalte angestellt, wofür er die Verpflichtung übernahm, je vier
Zöglinge der polytechnischen Schule in die auf eigene Rechnung
errichtete Werkstätte aufzunehmen. Wie lange dieses Verhältnis
dauerte, ist unbekannt, doch gründete Späth schon im Jahre 1831
eine größere mechanische Anstalt in Dutzendteich bei Nürnberg,
welche sich bald zu einer bedeutenden noch daselbst blühenden Ma—
schinenfabrik entwickelte. Es ist anzunehmen, daß von dieser Zeit
an ein Interimistikum bestand, bis im März 1832 ein eigener
Lehrer für praktische Mechanik und Optik, Michael Joseph
Bauer aus Würzburg, angestellt wurde. Derselbe hatte an der
Universität seiner Vaterstadt Vorlesungen über Mathematik, Physik
und Chemie besucht und sich unter Reichenbach und Fraun—
hofer in München, dann in den bedeutendsten mathe—
matisch-⸗mechanischen Werkstätten Frankreichs und Englands zum
praktischen Mechaniker und Optiker ausgebildet. Ohne Zweifel
datiert erst von der Zeit seiner Anstellung der Bestand einer
eigenen Werkstätte der Schule, die anfangs noch in den Räumen
des ehemaligen Augustinerklosters, welches an der Stelle des
jetzigen Justizgebäudes stand, vom Jahre 1836 an in den Parterre—
lokalitäten des Neubaues, der jetzigen Industrieschule im Peunt—