Full text: Die in Ohnmacht sinkende Noris über den Verlust ihres Fürsichtigen Janus Des HochEdlen/ Gestrengen und Hochweisen Herrn Gabriel Nützels von und zum Sünderspühl/ bei des H. Röm Reichs Freyer Stadt Nürnberg Aeltern Geheimen Raths und Losungern/ wie auch hochverordneten Herrn Ober-Pflegers der beeder Klöster St. Clara und Pillenreuth [et]c.

Ein David warst Du mir; und deiner Lippen Farren 
war Zucker suͤße Kost fuͤr GOttes Majestaͤt. 
Dein Opfer muste (trotz dem Cain!) wehrt verharzen / 
und dein Gebet stieg auf wie eine Lust-raquet. 
Von deiner Wißenschafst kan kaum die Zunge lallen / 
die itzt durch deinen has ein Schlag Fluß hat ge⸗ 
ruͤhrt. 
Es wuͤnschte Pallas Dir / vor allen / zu gefallen / 
die Dich noch/ un in Kind / auf ihrem Schos ge⸗ 
fuͤhrt, — 
Dulagst an ihrer Brust / die Dir / mit tausend Kuͤßen / 
was suͤßers / als die Milch der Mutter / eingefloͤßt. 
Es schwam dein Jahre Lenz in Aganippens Fluͤßen; 
der hohe Helicon war stets dein Adlers Nest. 
Die Laͤnder ehrten Dich / als ein besondres Wunder / 
und schenkten reichlich Dir der Sprachen Lieblichkeit. 
Des Wißens Eifer brand wie Flammen voller Zunder/ 
der seiner Funken Blitz in alle Winkel streut. 
Der Ehr⸗Rock muste Dich zu Hauß gar bald umfangen. 
Dein Wuͤrfel fiel so wol auf Gluͤck als auf Verdienst. 
Du warst des Rahtes Wunsch / der Buͤrger ihr Ver⸗ 
angen / 
in derer Herzen Du noch unverwelklich gruͤnst. 
War deine Klugheit nicht der Ariadne Faden / 
der auß dem Labyrinth mich Theseus offt gefuͤhrt? 
Niij Wurd
	        
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