Full text: Nürnberg's nächste Umgebung

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niedersemacht, indes sich die Ratsherrn nach der Stadt salvierten. Das 
Vorkommnis erregte begreiflicherweise gewaltiges Aufsehen und heute 
noch findet der Wandersmann den moosüberwachsenen Gedenkstein hieran 
im Walde. 
Ein anderes Ereignis illustriert die rohe Urt der damaligen Kriegs- 
führung. Als nämlich im II. markgräflichen Krieg brandenburgische 
Candsknechte in die Ortschaft kamen, rissen sie die Leichname zweier jüngst 
verstorbener Geuder aus den Gräbern und ließen sie liegen. 
Bevor wir unseren Weg nach Kalchreuth fortsetzen, wollen wir auf 
schwer zu findenden Waldwegen das mitten im Forste gelegene Schlößlein 
Medenbers 
aufsuchen, das, wenn es auch höchst einfach von Bauart und gegenwärtig 
zu einer Schmiede eingerichtet ist, doch wie die andern Edelsitze einst 
bessere Cage gesehen hat. An seiner Stelle nämlich stand einst die Burg 
eines gleichnamigen Geschlechts, das im Jahre 1319 mit Merklein und 
1332 mit heinrich Oedenberger bezeugt ist, sich dann frühe schon in 
Franken zerstreute und auch einen Zweig im Eichstättischen absetzte, wo 
die letzten Glieder trotz der Unterstuͤtzung durch die Bischöfe im Beginne 
des 17. Jahrhunderts in großer Urmuth ausgestorben sind. Ihr Stammsitz 
aber kam schon frühe an die Pfintzing, von denen Konrad Pfintzing seine 
Güter hier im Jahre 1304 dem Stift Eichstätt zu Lehen auftrug. 
Biedermann erwähnt sodann die Groland vom 15. bis zum 17. Jahr- 
hundert (1658 7), aber auch einen Georg von Roggenbach 1583 im Besitze, 
was wir mangels authentischer Quellen nicht aufzuklären vermögen. Im 
vorigen und auch noch in diesem Jahrhundert gehörte Schloß Oedenberg 
den Ebnern, deren Wappen mit der Jahrzahl 1731 über dem Portal des 
Schlößleins prangt. 
Während die Chaussee von Heroldsberg nach Eschenau und über 
Gräfenberg mitten durch die fränkische Schweiz führt, bringt uns eine 
Seitenstraße, die außerhalb des Marktes in mäßiger Steigung links abzweigst, 
in einer kleinen halben Stunde auf die sog. Kalchreuther Höhe, die 
besonders zur Rirschenreife von den Städtern gern aufgesucht wird. Die 
beste Lage nimmt auch hier oben das massiv gebaute, noch von einem 
(jetzt trockenen) Graben umgebene Schloß von 
Ualchreuth, 
der Kirche, mit der es früher durch einen gedeckten Gang verbunden war, 
gegenüber ein. Von seinen oberen Stockwerken genießt man eine entzückende 
Aussicht einesteils über welliges, von dunklem Gehsölz überwachsenes 
Hhügelland hinweg bis hinein zur Pegnitzebene, aus welcher der Burgfelsen 
sich in bläulicher Ferne hebt, andernteils hinab in das breite, sonnigheitere, 
in überraschender Unmut und zaubrischen Wechsel vor uns liegende 
Schwabachthal, das mit Ortschaften, Einzelhöfen und Mühlen übersäet 
ist bis hinauf zu dem malerisch an den höhenzug hingebauten, ehedem 
Nürnbergischen Städtlein Gräfenberg. 
Doch zurück zu unserer Höhe, auf der uns die prächtige Rundsicht 
fast ihre Geschichte hätte vergessen lassen.
	        
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