69
N
V
F
hy
onf
16
INsoe
K
ef
9.
xffto
Isuf
¶n
eld
att
Ie
uf
ef
n
uü
IUb
Id
M
9
p
J
7
n
niedersemacht, indes sich die Ratsherrn nach der Stadt salvierten. Das
Vorkommnis erregte begreiflicherweise gewaltiges Aufsehen und heute
noch findet der Wandersmann den moosüberwachsenen Gedenkstein hieran
im Walde.
Ein anderes Ereignis illustriert die rohe Urt der damaligen Kriegs-
führung. Als nämlich im II. markgräflichen Krieg brandenburgische
Candsknechte in die Ortschaft kamen, rissen sie die Leichname zweier jüngst
verstorbener Geuder aus den Gräbern und ließen sie liegen.
Bevor wir unseren Weg nach Kalchreuth fortsetzen, wollen wir auf
schwer zu findenden Waldwegen das mitten im Forste gelegene Schlößlein
Medenbers
aufsuchen, das, wenn es auch höchst einfach von Bauart und gegenwärtig
zu einer Schmiede eingerichtet ist, doch wie die andern Edelsitze einst
bessere Cage gesehen hat. An seiner Stelle nämlich stand einst die Burg
eines gleichnamigen Geschlechts, das im Jahre 1319 mit Merklein und
1332 mit heinrich Oedenberger bezeugt ist, sich dann frühe schon in
Franken zerstreute und auch einen Zweig im Eichstättischen absetzte, wo
die letzten Glieder trotz der Unterstuͤtzung durch die Bischöfe im Beginne
des 17. Jahrhunderts in großer Urmuth ausgestorben sind. Ihr Stammsitz
aber kam schon frühe an die Pfintzing, von denen Konrad Pfintzing seine
Güter hier im Jahre 1304 dem Stift Eichstätt zu Lehen auftrug.
Biedermann erwähnt sodann die Groland vom 15. bis zum 17. Jahr-
hundert (1658 7), aber auch einen Georg von Roggenbach 1583 im Besitze,
was wir mangels authentischer Quellen nicht aufzuklären vermögen. Im
vorigen und auch noch in diesem Jahrhundert gehörte Schloß Oedenberg
den Ebnern, deren Wappen mit der Jahrzahl 1731 über dem Portal des
Schlößleins prangt.
Während die Chaussee von Heroldsberg nach Eschenau und über
Gräfenberg mitten durch die fränkische Schweiz führt, bringt uns eine
Seitenstraße, die außerhalb des Marktes in mäßiger Steigung links abzweigst,
in einer kleinen halben Stunde auf die sog. Kalchreuther Höhe, die
besonders zur Rirschenreife von den Städtern gern aufgesucht wird. Die
beste Lage nimmt auch hier oben das massiv gebaute, noch von einem
(jetzt trockenen) Graben umgebene Schloß von
Ualchreuth,
der Kirche, mit der es früher durch einen gedeckten Gang verbunden war,
gegenüber ein. Von seinen oberen Stockwerken genießt man eine entzückende
Aussicht einesteils über welliges, von dunklem Gehsölz überwachsenes
Hhügelland hinweg bis hinein zur Pegnitzebene, aus welcher der Burgfelsen
sich in bläulicher Ferne hebt, andernteils hinab in das breite, sonnigheitere,
in überraschender Unmut und zaubrischen Wechsel vor uns liegende
Schwabachthal, das mit Ortschaften, Einzelhöfen und Mühlen übersäet
ist bis hinauf zu dem malerisch an den höhenzug hingebauten, ehedem
Nürnbergischen Städtlein Gräfenberg.
Doch zurück zu unserer Höhe, auf der uns die prächtige Rundsicht
fast ihre Geschichte hätte vergessen lassen.