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in einem alten Manuskripte, daß „vor Jahren die Tölpen (Topler?)
allda gesessen“, auf Wahrheit beruht.
In gewisser Beziehung zu Brunn steht das nahegelegene
Netzstall,
bei dem die zur Jasd gebräuchlichen Netze aufb ewahrt wurden. Auf
demselben saß um's Jahr 1300 ein Seidler, Rüdiger von Netzstall. Im
Jahre 1391 erwarb der Nürnbergische Oberforstmeister Johann Wald—
stromer Netzstall zugleich mit dem 1,4 kmmentfernten Brunn von Herzos
Swantibor von Pommern, dessen Gemahlin es als Heiratsgut von ihrem
Vater, dem Burggrafen Albrecht mitbekommen hatte. Von den Wald—
stromern kam N. an Herdegen Valzner (1396) und von den BValznern an
das Spital zu Nuüurnberg. Im Kriege zwischen der Reichsstadt Nürnberg
and dem Markgrafen Albrecht Achilles wurde das Schlößchen nieder—
gebrannt, hernach aber nur notdürftig aufgebaut.
Sind wir einmal in Netzstall, so soll uns auch die kleine Entfernung
nicht abschrecken, dem benachbarten
Birnthon
einen flüchtigen Besuch abzustatten. Dort saßen im 13. Jahrhundert Edle,
die sich v. Birnthon (Birnthal) schrieben. Wegen Biruthon oder Birnthal
sagt Müllner hat anno 1881 Conrad Waägner sich verschrieben, daß er kein
bürgerlich Gebäu wolle dahin machen lassen, sondern daß der Sitz des
Rats offen Hhaus sein soll. Das haben sein successores und Besitzer
desselben wiederholt: Endres Rech anno 1491, Hieronymus Rech
anno 1516. Vor 300 Jahren, fährt Müllner fort, ist dieser Sitz der
Behaim, nach ihnen der Wagner, dann der Rummel, fürter der Rechen
zewest (1487 Endres Rech), von ihnen ist er durch Heirath an die Oertel,
nachmals käuflich an die Holzschuher gekommen. Nach Bundschuh war
er auch im Besitze der Ebner und nach Böhm JXUltdorf ein Fideicommiß
dieser Familie.
Schlagen wir von Brunn aus in nördlicher Richtung einen Fußwes
ein, so gelangen wir nach etwas mehr als einstündigem Marsche nach
Schwaig
einem Dörflein, dem ebenfalls ein Herrensitz, einfach in der Bauart und
nur mit einem Halbrundthürmchen versehen, entragt, das gegenwärtig im
Besitze des Herrn Privatier Riegel in Nürnberg sich befindet. Vor Seiten
war es ein Seidelmuttergut, das zum erstennial im J. 1360 urkundlich
erwähnt wird, als am 22. Februar die Grafen v. Nassau „waz wir hätten
ze Swaig vnd ze Laufenholtz“ an Burggraf Albrecht zu Nürnberg ver—
kaufte. Nach den del. topogeogr. Norib. wäre es „vor alters der
Grundherrn und Ebner, nachmals eines Nürnbergischen Bürgers der
Dietz“) genaunt und anno 1557**) Paulus Lengenfelder gewesen; durch
seine Tochter hätte es Georg Schultheiß anno 1559 als ein Beiratsgut
*) Vorbesitzer war 1546 Endres Lynk.
* wird schon 1554 im Besitze erwähnt und auch Lerchenfelder genannt.