Volltext: Nürnberg's nächste Umgebung

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dienstbar zu sein, desto besser genügen köuͤne. Denn auch das vorhin 
erwähnte ältere Bett des Fischbaches war bereits eine künstliche Leitung. 
Noch früher war er der natürlichen Neigung des Bodens folgend vom 
heutigen Valznerweiher nach dem Gleishammer geflossen, wie wir denn 
seinen alten Lauf noch heute durch die dort auftretenden Bodenvertiefungen 
bezeichnet finden, Bodenvertiefungen, die, wie oben gesagt, ehemals 
Teiche waren. 
Doch kehren wir vom Dutzendteich mit seinen älteren und neueren 
Restaurants, zu denen sich „immer noch eins“ gesellen soll, auf die Chaussee 
zurück, so gelangen wir zunächst zum Weiler 
Ultenfurth, 
dessen Herrensitz sich wie manch anderer eben auch aus einem Bauernhof 
herausbildete. Im Jahre 1490 wurde er vom Abte bei St. Gilgen 
erbaut und führt Soden in seiner Beschreibung der Kapelle in Altenfurth 
als Besitzer auf: um 1512 einen Sebald Wolf und Kunz Kohler, 1525 KRunz 
Kohler, 1551 Wolf Peßler, 1582 eine alte Jungfer Katharine Mordeisen, 
die das Gütlein am ersten April des letztzenannten Jahres an Hans Jacob 
Haller vom Hallerstein auf dem Weiherhause verkaufte. Durch die Tochter 
des Hans Christoph Haller Unna Marie, kam Altenfurth an ihren Gemahl 
Wolf Jacob Nützel von und zu Sündersbühl. Nach dessen Ableben im 
Jahre 1725 gedieh es jedoch abermals an die Haller'sche Familie, bis es 
imm Jahre 1816 an die Scheurl auf Vorra erbschaftsweise überging, wobei 
bemerkt werden muß, daß es im Jahre 1829 auch im Besitz der 
v. Harsdorf bezeugt ist. 
Weit interessanter als der höchst einfache Bau des Herrenhauses ist 
die im Hofe desselben verborgen liegende berühmte Kapelle, die schon 
jeit dem 16. Jahrhundert ihre Bestimmung verlor und als Gewölbe 
benützt wurde, in dem man Getränke, Feldfrüchte und Geschirr aufbewäahrte. 
Uaiser Karl der Große soll sich des öftern hier mit der Jasd, von der er 
ein großer Freund gewesen, ergötzt haben. Ganze Nächte soll er im 
Gehölz geblieben sein und hier unter einem Zelt geschlafen haben. An 
Stelle dieses Zeltes soll in der Gestalt desselben nachher diese Kapelle 
erbaut worden sein. 
In nächster Nähe von Altenfurt liegt ringsum vom Lorenzer Wald 
reingeschlossen das Dörflein 
Fischbach 
mit drei noch wohl erhaltenen Herrensitzen, deren eines dem Herrn von 
harsdorf heutzutage noch zugehört. Ursprünglich war Fischbach der 
Stammsitz des gleichnamigen Geschlechts der Fischbecken (Fritz und Hans 1547). 
Später werden außer den v. Harsdorf noch die Peller (nun in Privatbesitz), 
die Scheurl, die Geuder, die Schmidmer und die Holzschuher im Besitze 
von Schlössern zu Fischbach erwähnt. „Es hat auch Hanß Hübner, der 
letzte seines Geschlechts ein Sitzlein allda gehabt, welches auf sein Ab— 
sterben dem Markgrafen als eröffnetes Lehen heimgefallen.“ Hans 
Christof Scheurl baufe sein Schloß neu auf und errichtete ein Fideicommiß.
	        
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