Volltext: Nürnberg's nächste Umgebung

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Und nun zur Geschichte des Schlosses. Der Name Wolkersdorf 
wird arklärt als Dorf des Ministerialen Volkold (also Volkoldsdorf). Von 
den ältesten Besitzern, die der Thalburg und dem Ort den Namen qaaben, 
haben urkundlich 1297, 1317 und 1528 Glieder gelebt. 
Nachweislich verkaufte im erstsenannten Jahre ein Marquardus de 
Holkolsdorf die Ädvokatie über Wolkersdorf an den Nürnberger Bürger 
Conrad Wigel (Weigel), während das Dorf und der Burgstall selbst an 
das Kloster Ebrach kam. Der genannte Marquard, von dem die Herrn 
o. Wolkern ihren Stammbaum ableiten, hatte bis dahin diese Advokatie 
vom Abte zu Ellwangen zu Lehen. 1559 am Eritage vor Margarethen 
ufte Berlhold Cucher von Conrad Wentelein und seiner Gemaͤhlin 
Irmgard die Güter zu „Wolkoltzdorf“ wobei er als Mitbesitzer derselben 
erscheint und wobei es unaufgeklärt bleibt, wie sie vom Kloster Ebrach 
an obigen Conrad Mentelein gelangten. Zu gleicher Heit schrieb sich 
Conrad IUI. Waldstromer (f 1357) von Wolkersdorf. Im Jahre 888 
am es durch die Heirat der Cochter eines Berthold Tucher mit Sieghart 
Horchtel an letztere Familie: Die Söhne dieses Sieghart Vorchtel, Sieg— 
hart, Ulrich und Sebald verkauften am St. Blasientage sal1 den Burgstall 
it samt dem Heuslein, Graben, Garten und mit der Mauer umb und 
imb begriffen an ihren Vetter Berthold Tucher, dem Enkel des alten 
Berthold Tucher um 730 fl., der es schon drei Jahre darnach (1414) an 
einen Oheim Sebald Tucher weiter veräußerte. Dieser vereinigte ganz 
Wolkersdorf in seinen Besitz. In Tucherischen Dokumenten heißt es, 
daß dem Sebald Tucher, seines Bruders Eidam, hans Volckamer (7 1467), 
einen Bursstall zu Wolkersdorf gebaut habe. In der That wird durch 
Ungaben in Archivalien des Guido von Volckamer'schen Familienarchivs 
bestätigt, daß zu Mitte des 15. Jahrhunderts die Volckamer den Sitz 
Wolkersdorf inne hatten. Nach Sebald Tuchers Tode kam es an seines 
Bruders Kinder, Berthold und Hans, die am St. Walburgentag 1456 sich 
dahin verglichen, daß Berthold Alleinbesitzer sein sollte. 1495 vermachte 
letzterer seinen beiden Töchtern Brigitta, an Sebald Groland, und Christiang 
an Heintz Geuder vermählt, testamentarisch seine Behausuns Wolkersdorf, 
als die mit Graben, Mauern und Zwingern umfangen ist, und bestimmte 
es zu einem Fideicommiß, wobei er iu üblicher Weise dem Rate die 
Heffnung verschrieb. Dabei wurde ausdrücklich bestimmt, daß es niemand 
zu Lehen aufgetragen und zu ewigen Zeiten in Nürubergischen Burdser⸗ 
Händen bleiben, auch nichts davon zu geistlichen Gestiftern und Seel—⸗ 
zeräthen gewendet werden solle. Nunmehr erscheinen die Kinder des 
Heuder im Besitze von Wolkersdorf. In einer Teiluns im Jahre 1460 
bekamen es heinrich und Sebolt, welch' letzterer es jedoch dem ersteren 
allein überließ und im J. 1470 bei dessen Bermählung mit Margsaretha 
Tetzlin auch zum Wohnsitze einräumte. Im gleichen Jahre noch, am 
Montag vor St. Laurenzentag, verkaufte Heinrich „den Burgstall oder 
das Stockwerk“ an Paul Jinhof um 350 fl. 9 Jahre später, am Samstas 
vor St. Sebastiani und Fabianitag (1479) kam es um 1700 fl. wieder an 
heinz Geuder, der im Jahre 482 reversierte und es schon wieder am 
Freitag nach dem heiligen Kreuztage 1985 an den Bildergießer Mathes 
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