Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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geräumten Kontrolle des von den Meistern geführten Arbeitsnachweises. In einer öffentlichen 
Schnhmachergehilfenversammlung wurde beschlossen, auf dieser Kontrolle nicht mehr weiter zu 
hestehen, sondern von der Innung zu verlangen, ihren Arbeitsnachweis dergestalt umzuändern, 
daß derselbe künftighin von der Organisation der Gehilfen, dem „Verein Deutscher Schuh— 
macher“, und von der Meisterinnung gemeinsam geführt wird, wozu jede Vereinigung auf 
ihre Kosten einen Beamten abstellen soll. Die Innung gab auf dieses Verlangen keine Ant— 
wort, und so wurde in einer abermaligen Versammlung der Gehilfen die Niederlegung der 
Arbeit bei den Vorstandsmitgliedern der Innung beschlossen. Die Folge dieses Beschlusses 
war, daß bei 6 Innungsmeistern von 34 Gehilfen 30 am 6. Juli in den Ausstand traten. 
Derselbe endete mit einer vollständigen Niederlage der Gehilfen, denn es gelang den Meistern, 
hre Arbeitsplätze mit fremden Arbeitern zu besetzen, und die Ausständigen waren genötigt, sich 
anderweitig Beschäftigung zu suchen. 
II. Einzelausstände. 
Die hiesige Zahlstelle des ‚, Vereins Deutscher Schuhmacher“ legte dem Schuhfabrikanten 
Ludwig Heimann dahier einen neuen Lohntarif zur Anerkennung vor, der um fast 20 Prozent 
höher als der seitherige war. Heimann verweigerte die Anerkennung desselben, war aber 
bereit, eine kleine Lohnaufbesserung zu bewilligen. Davon wollten die Gehilfen nichts wissen, 
sie verlangten im Gegenteil noch die Freigabe der Fournituren oder eine weitere dreiprozentige 
Lohnerhöhung. Dies wurde abgelehnt, und es legten deshalb am 8. März 27 Zwicker die 
Arbeit nieder, denen sich am anderen Tage 5 und am 10. März noch weitere 4 Maschinen— 
arbeiter anschlossen. Durch Unterhandlungen der Vertretung der Ausständigen mit der Fabrik— 
seitung kam am 11. März eine Einigung dahin zustande, daß die Akkordsätze der Zwicker um 
5bis 20 Prozent erhöht und für Fournituren 3 Prozent des Lohnes bewilligt wurden, 
worauf die Ausständigen auf ihre Arbeitsplätze zurückkehrten. 
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Sechster Abschnitt. 
Üessen und Aürkte. 
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J. Messen. 
Die Ostermesse beginnt alljährlich am Dienstag nach Ostern und dauert 14 Werktage. 
Sie wird auf der Insel Schütt abgehalten, welche günstig in Mitte der Stadt gelegen ist 
und hinreichend Raum für diesen Zweck bietet. Der Besuch der Messe durch Meßverkäufer 
Fieranten) ist seit längerer Zeit von Jahr zu Jahr so ziemlich der gleiche geblieben, während 
der Besuch von Seite des kauflustigen Publikums sich in auffallender Weise mindert. Bezogen 
wurde die Ostermesse im Berichtsjahre von 226 1227) Verkäufern. An Platz- und Buden— 
geldern gingen 4869,78 —4867,02)] Mark ein. 
Die Herbstmesse (Egydienmesse) wird alljährlich, und zwar ebenfalls auf der 
Insel Schütt abgehalten. Sie beginnt am 1. September oder, wenn dies ein Sonntag ist, am 
2. September und hat 14 Verkaufstage. Was den Besuch dieser Messe durch Verkäufer und 
Käufer anlangt, so gestaltete er sich in gleicher Weise wie derjenige der Ostermesse; auch hier
	        
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