Volltext: Nürnberg's nächste Umgebung

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Sogleich ward Anstalt gemacht, die Stadt mit allen Verstadim in 
eine Verschanzung einzuschließen und innerhalb derselben vin che Aneer 
aufzuschlagen. Viele tausend Hände setzten sich alsbalo zu n weit⸗ 
läufigen Werk in Bewegung und alle Einwohner Nürnbergs eseelte ein 
heroischer Eifer, für die gemeine Sache Blut, Leben und Eigentum zu 
wagen. Ein acht Fuß tiefer und zwölf Fuß breiter Graben umschloß die 
zanze Verschanzung; die Linien wurden durch Redouten und Velimen. 
die Eingänge durch halbe Monde beschützt. Die Pesnitz, welche Nürnberg 
durchschneidet, teilte das ganze Lager in zwei Halbzirkel ab, die durch 
viele Brücken zusammenhingen. Gegen 300 Stücke spielten von den 
Wällen der Stadt und von den Schanzen des Lagers. Das Landvolk aus 
den benachbarten Dörfern und die Bürger von Nürnberg legten mit den 
schwedischen Soldaten gemeinschaftlich Hand an, daß schon am siebenten 
Tage die Armee das Lager beziehen konnte und am 14. die ganze unge— 
heure Arbeit vollendet war. 
Indem dies außerhalb der Mauern vorging, war der Magistrat 
der Stadt Nürnberg beschäftigt, die Magazine zu füllen und sich mit allen 
Uriegs- und Mundbedürfnissen für eine langwierige Belagerung zu versehen. 
Dabei unterließ er nicht, für die Gesundheit der Einwohner, die der 
Zusammenfluß so vieler Menschen leicht in Gefahr setzen konnte, durch 
ttrenge Reinlichkeitsanstalten Sorge zu tragen. Den König auf den Not—⸗ 
fall unterstüten zu können wurde aus den Bürgern der Stadt die junge 
Mannschaft ausgehobeun und in den Waffen geübt, die vorhandene Stadt⸗ 
miliz beträchtlich verstärkkt und ein neues Regiment von vierundzwanzig 
Namen nach den Buchstaben des alten Alphabets ausgerüstet. Gustav 
selbst hatte unterdessen seine Bundesgenossen, den Hherzog Wilhelm von 
Weimar und den Landgraf von Hessen-Kaͤssel zum Beistand aufgeboten 
und seine Generale am Rheinstrom, in Chüringen und Niedersachsen 
beordert, sich schleunig in Marsch zu setzen und mit ihren Truppen bei 
Nürnberg zu ihm zu stoßen. Seine Arniee, welche innerhalb der Linien 
dieser Reichsstadt gelagert stand, betrug nicht viel über 16000 Mann 
also nicht einmal den dritten Teil des feindlichen Heeres. 
Dieses war unterdessen im langsamen Suge bis gegen Neumarkt 
herangerückt, wo der Herzog von Friedland eine allgemeine Musterung 
anstellte. Vom Anblick dieser furchtharen Macht hingerissen, konnte er 
sich einer jugendlichen Prahlerei nicht enthalten. „Binnen vier Tagen soll 
sich ausweisen“, rief er, „wer von uͤns beiden, der König von Schweden 
oder ich Herr der Welt sein wird.“ Dennoch that er, seiner großen 
Ueberlegenheit ungeachtet, nichts, diese stolze Verficherung wahr zu machen 
und vernachlässigte sogar die Gelegenheit, seinen Feind auf das Haupt zu 
—— war, sich außerhalb seiner Linien ihm 
entgegen zu stellen. „Schlachlen hat man genug geliefert“, antwortete er 
denen, welche ihn zum Angriff ermunterten, Zes ist Zeit, einmal einer 
anderen Methode zu folgen.“ hier schon entdeckte sich, wie viel mehr bei 
einem Feldherrn gewonnen worden, dessen schon gegründeter Ruhm der 
zewagten Unternehmungen nicht benötigt war, wodurch andere eilen 
müssen, sich einen Namen zu maͤchen. Ueberzeugt, daß der verzweifelte 
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