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„Es wird hiedurch bekannt gemacht, daß wegen notwendiger Reparaturen am
Schönen Brunnen“ von nächsten Sonnabend an auf einige Wochen der Wasserlaufs
an demselben eingestellt, dagegen aber am südöstlichen Ende des Marktes dem
Plobenhof gegenüber, ein Einstich in die Wasserleitung gemacht wird, woselbst der
Wasserbedarf geholt werden kann.“
Im Oktober 1839 wird das Bassin repariert, und auf die Dauer dieser Arbeit
ein Notbrunnen hergestellt.
Im Jahre 1873 hat das städt. Bauamt gelegentlich der Wiedereinsetzung
eines fehlenden Wasserspeiers wahrgenommen, daß einzelne Teile des Brunnens sehr
schadhaft sind.
Der hierauf am 3. Oktober 18783 gefaßte Plenarbeschluß des Magistrates
lautet:
„Da nach mündlicher·Mitteilung des Herrn Ingenieur WMagner. der Schöne
Brunnen! an verschiedenen Punkten Spuren- des Derfalles zeigt, so wird. heschlossen:
Es sei durch herrn Baurat, Eickemeyer und Herrn Ingenieur Wagner
erforderlichen Falles unter Beiziehung des Vorstandes der Kgl. Kunstgewerbeschule
Direktor Dr. v. Kreling oder des von demselben bestellten Vertreters eine genaue
und umfassende Revision des Bauzustandes des Schönen Brunnens vorzunehmen und
m Zwecke vorsorglicher Rusnahme einer Hosition sür Veparafur . des Brunnens
im Jahre 1874 ein vorlaufiger Kostenanschlag porzulegen.
Um 16. Januar 1874 hat eine Besichtigung des Brunnens stattgefunden, an
welcher sich die Herren Bürgermeister Seiler, Direktor v. Ureling, die Magistratsräte
Hertel und Distel, Baurat Eickemeyer und Ingenieur Wagner beteiligten. Die
für die Reparatur erforderliche Summe wurde auf ungefähr 5000 fl. angenommen.
Um 17. März 1874 wird beschlossen:
„Die am chõonen Brunnen notwendigen Reparaturen sind unter Leitung der
Kunstgewerbeschule mit Zuziehums des Bauamts porzunehmen. und wird. zu diesem
Zwecke pro 1874 ein Kredit von 5000 fl. aus allenfallsigen Mehreinnahmen der
llämmerei, oder aus der Baureserve bewilligt. t g
Die Verhandlungen mit dem Direktorium der Kunstgewerbeschule wegen Her⸗
stellung der Vorarbeiten und Übernahme der Wiederherstellung des „Schönen
Brunnens“ haben sich durch die Krankheit und den Tod des damaligen Direktors
v. Kreling in die Länge gezogen. Im April 1876 hat das Bauamt wieder eine
Unterfuchung des Brunnens vorgenommen und dabei festgestellt, daß der Kern des
selben noch gesund ist, sonach keinerlei Einsturzgefahr besteht; dagegen fand man die
zierlichen Teile, besonders die Fialen in einem bedenklichen Zustand. Un den
Figuren fehlten teilweise Hände und Füße, auch zeigten einzelne derselben der ganzen
CLänge nach Risse (Siehe Bauamts-Bericht vom 12. 4. 1876).
In einer Huschrift vom 6. März 1877 wird an den neuen Kunstgewerbe—
schuldirektor Gnauth die Anfrage gerichtet, ob er die Wiederherstellungsarbeiten
übernehmen wolle. In dem, unter dem 15. März 1877 erfolgten Antwortschreiben
hat sich Direktor Gniauth hiezu bereit erklärt und es wurde ihm die Arbeit, wie
es scheint mündlich, sofort übertragen.