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MIL Neftanration,
Gine eigene Reftauration {ft für den Schlachthof nidht zu erbauen, 63
it im Allgemeinen {don nicht wünfchenswert, daß die auf dem Schlachthofe
arbeitenden Sehilfen und Lehrlinge der Mesger allzugänftige Gelegenheit finden,
5em Genuffe geiftiger Setränfe nachzugehen. E€3 liegt ferner im Interefje der
Beriwaltung, den Verkehr der Schlachtenden im Schlachthofe auf eine möglichft
furze Zeit zu befdhränkfen. Andererfeitz muß doch die Möglichkeit gegeben fein, jich
dur Speife und Trank zu erfrifchen. Hiezu dürfte das ohnehin für den Biehhof
in Ausficht genommene Safthau3, Bbezitglich Ddefjen befondere Vorlage erfolgen
wird, volljtändig auZreichen. Dasjelbe Hat aljo beiden Zweden, denen des Vich-
hofes und des SchlachthofesS, zu dienen.
C. Koften und RXente.
Sämtliche Schlacht: und Viehhöfe, die befichtigt wurden, Haben zu ihrem
Ausbau und zu ihrer Einrichtung fehr bedeutender Summen bedurft. Zur Auf
färung in diefer Richtung möge erwähnt fein, daß abgefehen von dem VBieh= uud
Schlachthof der Stadt Berlin, welcher infolge feiner außerordentlidhen Ausdehnung
und der fonitigen Verhältniffe —- er Hat ohne Grunderwerb 9222110 Wiark
gefoftet — nicht hierher in Vergleidhung fommen kann, nachjtehende Zahlen befannt
geworden find. &3 Kfoftete die Schlacht: und Viehhofanlage in
Bremen 120000 Sinwohner L600000 DE.
Shemnig 1834982 „
Hannover 145000 SGinwohner 2500000 „
München 272 000 EGinwohner 5000000 „
Wiesbaden 740000 ‚„
Die Schlachthofanfkagen in Braunfchweig (75 000 Einwohner) und Caffel
‘64000 Sinw.), mit welchen Viehhöfe nicht verbunden find, kofteten 1 022 000 Mi.
ınd beziehungstweije 1100000 Mark.
NAuz diefen Ziffern, die zum Teil amtlichen MAftenftücden, zum Teil dem
Schriftchen von Falk über Errichtung Sffentlicher Schladthäufer entnommen finb,
»rgibt fih, daß auch die fräbtifhen Kollegien in Nürnberg mit den Mitteln nicht
fargen dürfen, wenn fie einen Schlachthof haben wollen, welcher alle Cinricdhtungen
der Neuzeit den Gewerbetreibenden zugänglich macht. Für die Anlage des Schlacht-
hofeS hat überhaupt eine Bewilligung von Mitteln noch nicht ftattgefunden, Wohl
find fhon Ausgaben für diefen Zweck (an Grunderwerbungen und an Vorarbeiten)
gentacht worden, Ddiejelben fanden jedoch durch die in Iahre 1872 dis 1881
Sewilligten Kredite für Verlegung des ViehhofeS ihre Deckung. ZIulebt ift für
Zwecke der Viehhofverlegung zu Laften des 1878/81er Anlehens befanntlid) ein
Beneralfredit von 800000 Mark eröffnet worden. Hievon find ausgeaeben :
272871 Mi. 17 Pf. fir Grunderwerb
388978 „ 01 „ an Bautoilten
17157 „ 90 „ Tür Sanalitation
679007 Mit. 08 Mi,
Da3Z find indeffen, wie fchon bemerkt, nicht die alleinigen Ausgaben, welche
durch die Verlegung des Viehhofes vom ehemaligen Regensburger Hofanwejen an
sen Sanalhafen, durch Grundermerhunagen, Vroviforien und Definitivbauten für