fullscreen: Hans Sachs

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erfundigt fich mit fanfter Stimme, warum er Herz und Gemüt 
peinige mit Mühe und Schmerz zum deutfchen Gedicht, warum 
er nicht vielmehr von feiner Arbeit ausruhe. €r hingegen 
hält das Dichten für eine Kurzweil und will fein Pfund nicht 
vergraben, fondern Gottes Ehre und des Nächtten Nußen damit 
juchen. Die Tugend möchte er fördern und traurige Herzen 
tröften. Aüßigang aber hat viel des Böfen im Gefolge, 
deshalb Ddichtet er. Dahingegen erinnert ihn Ratio daran, 
daß fein Phantafieren, Dichten und Spekulieren die Dernunft 
ichwäche und ihn täppifch und findijch mache. Er felbft gewahre 
wohl, wie Sinne und Gedächtnis abgenommen und die gol: 
dene Quelle fich verlaufen habe. Der Dichter gefteht zu, daß 
jeine Gedichte nicht mehr fo voll, in fo herzlicher £uft und mit 
jo freudigem Drang aufquellen, fondern langfjam und träge 
fließen. Deshalb‘ hat er fchon längft gedacht, er wolle {ich 
als Dichter zur Ruhe feßen. Aber der Glaube an feinen 
Dichterberuf hat ihn {tets zu neuem Schaffen getrieber: 
Jedoch ich etwas hab 
Täglich bei mir behändig, 
In meinem Gemüt inwendig, 
Das mir heimlich zufpricht, 
Dermahnt zu dem Gedicht 
Ohn Ruh zu aller Srift. 
Weiß doch nicht, was das it, 
Das in mir alfo {Ichreit. 
Der Wahn, fein Dichten werde ihm die Unfterblichkeit 
bringen, ift es, nach der Meinung der Ratio, was alfo in ihm 
redet und ihn reizt. Nur Haß und Seindichaft hat er fich 
durch feine Gedichte bereitet, denn die Welt will die Wahrheit 
nicht hören und fcheut das Licht. Daher fol er, der alte 
Mann, fich fchonen, weil er nicht Dank noch Lohn findet. 
Dom Craum erwacht, beforgt er, es fer wahr, was ihm Srau 
Ratio vorgeftellt hat. Und nun ordnet nnd regiftriert er die 
Bedichte für den Druck des zweiten Bandes feiner Ausgabe, 
den er mit der Unterredung zwifchen fich und der Ratio be 
fchließt. Fortan aber gedenkt er feines Lebens Seit 
Gedichts müßig zu gohn, 
Auf daß mir nicht darvon, 
Schaden für Lohn erwachs - 
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