fullscreen: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

XXXV 
— 
Ich bin weit davon entfernt, anzunehmen, der Ver— 
fasser habe in englischem Solde geschrieben. Es ist die 
Uberzeugung eines ehrlichen Mannes, die aus der anerken— 
nenden Würdigung Englands spricht, welche die Anschauung 
vertritt, daß England das letzte Bollwerk gegen Napoleons 
alles bezwingende Weltherrschaft sei, daß nach dessen Fall 
das Wort wahr würde, das blinde Anhänger „beim Auf— 
stehen und Schlafengehen über sich sprechen: Ein Gott 
und Ein Napoleon“. Und es könnte als Re— 
sultat modernster Forschung gelten, was er am 
Schlusse des Kapitels über England sagt: „Seit— 
dem der englische Handel sich durch alle Weltteile verbreitet 
und zu einer Höhe erhoben hat, die den Handel aller andern 
Reiche weit hinter sich läßt, ist die französische Eifersucht 
in gleichem Grade gestiegen, und da jetzt Napoleon Mil— 
lionen Menschen genug hat, die er der Ausführung seiner, 
die Grenzen der Erde begreifenden Pläne aufopfern kann, 
so tobte in ihm die Unruhe, welche Ludwig XIV schon zu— 
weilen schlaflos machte, desto stärkor, nämlich durch Er— 
oberung der englischen Schätze und Seemacht, zu allen 
Regenten der Erde das Wort reden zu können: Das will 
ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest.“ Wahr— 
lich, auch die Schmeichler und Schönredner des großen 
Kaisers hätten ihm nicht besser huldigen können, als dies 
der schlichte Schreiber im Frankenland getan hat. 
Aber in diesem Augenblicke mußte ihn dies Wort er— 
bittern, weil er den Frieden mit England wollte und wollen 
mußte, und weil zwischen ihm und diesen gigantischen 
Plänen eine unüberbrückbare Kluft lag, so weit und un—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.