Volltext: In Memoriam Adolf Bartning

einigen Strichen an der Wandtafel klar zu machen. Wer 
sich näher dafür interessiert, findet die genealogische Tafel 
bei Stratz, während in früheren Werken eine Tafel meist 
fehlt und der Leser daher im Dunkeln tappt. 
Wir müssen ausgehen von dem Markgrafen und seit 
1806 von Napoleons Gnaden Großherzog Karl Friedrich, 
der im ganzen 71 Jahre über Baden geherrscht hat, 
1738—1811. Er war zweimal verheiratet, zunächst eben- 
bürtig mit einer Prinzessin von Hessen-Darmstadt, dann 
unebenbürtig. Aus beiden Ehen hatte er eine Reihe von 
Kindern. Daher der ganze Kampf. Ich bitte nun dies 
genealogische Schema an der Wandtafel zu beachten: 
Als Karl Friedrich 1811 starb, stand es mit der Nach- 
folge so: 
Der Erbprinz Karl lebte nicht mehr, aber er hatte 
Kinder, einen Sohn Karl und außerdem nicht weniger 
als fünf Töchter, darunter Elisabeth, die Gattin des 
Kaisers Alexander I. von Rußland, und die Königin Karo- 
line von Bayern. Der jüngere Karl als Enkel Karl Frie- 
drichs folgte daher 1811 auf dem Thron, Er starb schon 
1818, angeblich an den Folgen seines Lebenswandels; ein 
recht ausschweifender, degenerierter Mensch muß er schon 
gewesen sein. Von einer Seite wird er dazu als einfältig 
bezeichnet, während Andere behaupten, daß er ein ziem- 
liches Maß: von gesundem Menschenverstand besessen 
habe. Das läßt sich heute kaum mehr nachprüfen, Jeden: 
falls wird berichtet, daß nach seinem Tod in seinem 
Privatkabinett nicht weniger als 15000 Urkunden ge- 
funden worden seien, die vergeblich auf eine Unter- 
schrift gewartet hätten. 
Großherzog Karl war verheiratet mit Stefanie Beau- 
harnais, der Adoptivtochter Napoleons I., und zwar seit 
1806. Dem Paar wurden von 1811—1817 fünf Kinder ge-
	        
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