viel verdiente, ist keine Rede mehr. Nun freilich habe ich
gerne sogleich helfend Handreichung geleistet, aber auf
wie lange kann das was ich zu geben vermochte, nach-
halten!
Ich habe nicht den Muth das edle Herz der trefflichen
Frau Herzogin mit einer Bitte zu belästigen, hauptsäch-
lich, da ich zu wenig bekannt damit bin, ob einer der-
artigen Bitte überhaupt oder etwa nur zur Zeit zulässig
’sic!) sei oder nicht.
Da nehme ich denn meine bittende Zuflucht zu Euer
Excellenz für welche die Verhältnisse keinen Anlaß zu
einem Zweifel hierüber geben und bitte es hochgeneigtest
in Erwägung ziehen zu wollen, ob mit Hoffnung auf Ge-
währung eine Bitte um Verabreichung einiger Unter-
stützung an den Armen gestellt werden könne und wenn
das der Fall, ob nicht Eure Excellenz selbst die Güte
haben wollten in meinem Namen Fürsprache zu leisten.
Bei dem Alter von 74 Jahren, nach so lange (seit fast
50 Jahren) andauerndem nervösen Krankheitszustand
läßt sich nicht erwarten daß das Leben unter den an-
gegebenen Umständen von langer Dauer sein werde
Stirbt mein alter Freund, so habe ich für dessen
wackere Wittwe ein Plätzchen in unserer Diakonissen-
anstalt deren Mitvorstand ich bin ausgemittelt.
In der Hoffnung daß dieser Brief Sie und Ihre ver-
ehrte Frau wohl antreffen werde, empfehle ich mich und
meine liebe Frau zur Erhaltung Ihres freundlichen Wohl-
wollens mit den besten Segenswünschen und in ausgezeich-
neter Verehrung
Euer Excellenz
gehorsamer
G. Freih. v. Tucher.