Das mir durch Sie zugesendete Exemplar habe ich 
Daumern mitgetheilt, dafür wünschte ich ein anderes zu 
erhalten, das zweite ist für Kolb bestimmt und das dritte 
für Prof. Pierson in Berlin. Ich kenne diesen Mann per- 
sönlich nicht, habe auch bis jetzt nichts über ihn erfahren. 
Er wandte sich vor mehreren Jahren an mich um von 
mir die Wege zu erfahren auf denen ihm die Einsichtnahme 
der Kaspar Hauser’schen Untersuchungsacten ermöglicht 
würde. Ich gab sie ihm an. Nach dem Erscheinen meiner 
Artikel in der Allg. Ztg. schrieb er mir mehrmals was er 
mit der Versicherung rechtfertigte er werde im Interesse 
der historischen Wahrheit nicht ruhen bevor er zur Ent- 
deckung des Verbrechens gelangt sey. Vielleicht hat dieser 
noch Etwas aufgestöbert. 
Sobald ich Ludwig Feuerbachs Tod erfuhr, schrieb ich 
an dessen Wittwe mit der angelegentlichen Bitte noch 
weitere Nachsuchung nach Schriftstücken Kaspar Hauser 
betreffend zu pflegen oder durch eine kundige Hand — 
sie scheint mir eine Frau von sehr geringer Bildung zu 
seyn — vornehmen zu lassen. Ich habe seitdem keine 
Antwort erhalten, bereue es nun aber doch nicht nach 
Nürnberg gefahren zu seyn, um meinem Verlangen per- 
sönlich mehr Nachdruck geben zu können. Ich ließ mich 
aber durch ein allgemeines Angegriffenseyn davon ab- 
halten. Es ist nicht möglich, daß nicht noch sehr vieles 
Material vorhanden seyn sollte, aus welchem der Präsident 
Feuerbach bei Verabfassung seines Memoires für die 
Königin Caroline schöpfte. Gerade aus dem Umstand, 
daß unter den mir mitgetheilten Kaspar Hauser be- 
treffenden Briefen (unter diesen auch alle von mir an 
Feuerbach geschriebenen), kein einziger erhalten ist, 
welcher Bezug auf das Verbrechen hätte, ist mir ein