Volltext: In Memoriam Adolf Bartning

München ihn scherzweise damit aufgezogen habe, daß man 
im Publicum sage: er habe Hausern tödten lassen um sich 
seiner zu entledigen. 
Was kann nun aber den Grafen, wenn er auch wirk- 
lich die Überzeugung gewonnen haben sollte, er habe sich 
getäuscht, veranlaßt haben auf eine solches Aufsehen 
erregende Weise öffentlich damit hervorzutreten? Ein 
anderer, sollte man meinen, würde sich etwas geschämt 
oder geärgert haben, aber still geblieben sein. 
Zu diesen beiden Räthseln gesellt sichnunnoch—ich kann 
es nicht verhehlen — das dritte, im Eingang dieser Schrift 
erwähnte. 
Schließlich erwähnt der Verfasser noch der Gouver- 
nante Dalbonne als einer derjenigen Personen, bezüglich 
deren Hausers Gemüth möglicher Weise belastet gewesen 
durch den Kummer und das Unglück, das über sie, weil 
man sie der Theilnahme an dem ihn betreffenden Ver- 
brechen beschuldigt, hereingebrochen sei. Hierüber kann 
ich einige Mittheilungen machen. Am Mittagstisch der 
auch vom Oberlieutenant Hickel erwähnten Frau v. M.... 
in Preßburg, erzählte diese eines Tages: es sei ein Gerichts- 
diener in das Haus gekommen, der nach einer ‚Madame 
Bonval‘‘ gefragt habe, welche wegen Kaspar Hauser ver- 
nommen werden soll. Die mit am Tisch sitzende Madame 
Dalbonne, die sich sogleich als die unter der falschen Be- 
zeichnung ihres Namens gemeinte Person erkannt habe, 
sei hierauf ohnmächtig geworden und habe auf ihr Zimmer 
gebracht werden müssen. Als sie sich hinreichend erholt 
gehabt und vernommen worden, sei sie in die höchste 
Aufregung versetzt und endlich wahnsinnig geworden, so 
daß sie in die Irrenanstalt der Ursulinerinnen zu Preß- 
burg habe gebracht werden müssen. Dort habe sie nur 
von Mord, Hinrichtung, Schaffot ect. gesprochen. Dieß 
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