Metadaten: Johann Tobias Kiessling und einige seiner Freunde nach ihrem Leben und Wirken

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erfter Sang war in das Haus Seines Herrn gewefen, und im 
Haufe des Herrn fah man unfern Kieben Sraukopf von da an 
2 Sahre lang gar oft. Aber nun, nachdem Ihn fein Sott auch 
aus der fechften Frübfal errettet, rüftete er fich bald zur fiebenten 
und lebten, in Seiner Nähe fo leichten: zur Heimkehr zum 
lieben Bater! 
32, Die größte Qufß,. 
„Sch habe Luft abzufcheiden und bei Chrifto zu fein: “ das 
ift am Ende die größte Luft, die der Chrift hat. 
€ wird nun bald aus fein mit diefem, wenigftens mir 
und meinem Bruder fehr lieben Leben meines feligen Tobias. 
Da fibt er nun wieder einfam und Frank auf feinem Zimmer, 
und ausgehen Kann er die lebte Zeit, die er noch zu leben hat, 
nicht mehr. Er wohnt da im flillen Hinterhaufe, in der Woh= 
nung feiner Väter, in einem Zimmer, das nach dem Hof hinz 
ausgeht. Bei ihm wohnt die freue, liebe Schwefter — Sott 
vergelte dir, du freues Herz! ANes, was du an dem lieben 
Seligen gethan haft — und die Tochter der Schwefter, die Him= 
melsjungfrau Lucie, die unfer feliger Tobias wie fein eignes 
Kind liebt. Es kommen nun wenig Leute mehr zu dem einz 
famen Altenz die aber Fommen, vas find meiftens8 nur folche, 
die den Herrn recht lieb haben und unfern Alten auch. Arbeiten 
fann der theure Sreis nichts mehr, denn wenn er e& aud) ver= 
fucht, der achtzigjährige, im Dienfte feines Herrn vielgebrauchte 
Mann, etwa einen Brief zu fchreiben nach Defterreich oder an 
die Freunde und Wohlthäter im Norden: e&$ wiN nicht mehr ge= 
hen, und der Schwefterfohn des Alten, der junge Tobias, den 
Etliche unter uns auch fehr lieb haben, muß die nöthigften fchreiben. 
Da fibt er nun, der alte Jünger, in feinem Lehnfiuhl und 
denkt den ganzen Tag an feinen lieben Heren und wünfht bei 
dem daheim zu feinz und wenn Leute zu ihm Fommen, fyricht 
er nur mit ihnen von feinem lieben Herrn. Dabei ift ihm gar 
innig wohl und froh zu Muthe. 
Denn die fechfte Trübfal ft nun auch Jange vorbeis cs {ft
	        
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