Objekt: Objekt

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am nützlichsten wäre? Ein Pflaster auf's Auge, ein 
anderes Haar, ein gemeiner Anzug würde mich ent— 
stellen, ich könnte mich unter die Reihen der Empörer 
mischen, ihre Pläne durchschauen und Elias wäre am 
geschicktesten, sie den treuen Dienern des Kaisers zu 
überbringen. Was soll ich in Heideck? Thatlos dem 
Verderben meiner Geburtsstadt zuschauen? Nein! 
ich bleibe und diene so Allen am Besten.“ 
Hierauf theilte er dem Diener seinen Entschluß 
mit, den dieser auch von Herzen billigte und nach 
Verlauf einer Stunde trat ein gänzlich entstellter, 
zerfetzter Mensch aus dem Volkamerschen Hause und 
eilte nach dem Bonersberg, um dort ebenfalls zu 
retten, was möglich. Er kam auch hier zu spät. Der 
Pöbel hatte bereits das Haus in Besitz genommen 
und wirthschaftete darin auf gräuliche Art. Thüren, 
Behälter, Spiegel, Möbeln waren zerschlagen, geraubt 
Alles, was nur den geringsten Werth besaß und da— 
zwischen tönte das Johlen und Schreien der Plünderer, 
die sich selbst wieder mit Gewalt das Gestohlene aus 
den Händen rissen. 
Ludwig stand wie erstarrt bei diesem Anblick. Da 
schlug ihn plötzlich ein Rothschmied mit kräftiger Faust 
auf die Schulter und rief: „Du siehst mir auch nicht 
aus, als ob Dein Weg Dich weit vom Galgen abge— 
führt habe, deshalb greif' zu, es ist doch alles uns 
nur gestohlen.“ 
Diese Worte brachten den jungen Patrizier in seine 
Rolle zurück. Er zwang sich zu einem rohen Ge— 
lächter und rief, einschlagend in die nervige Rechte 
des Rußigen: „Hast Recht, Brüderlein! und solche 
Bürgerlust wächst nicht alle Tage und ich will nicht 
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