Sie es nicht! Man verkennt den Kaspar Hauser, weil
man ihn verkennen will.
Demoiselle Duroc: Jedenfalls bin ich begierig, die
Bekanntschaft zu machen dieses curiosité. — Man spricht
viel von ihm in Paris. Man nennt ihn, ich weiß noch
nicht warum, das Kind von Europa. Und meine Freunde
sagten mir: „Wenn Sie in Deutschland reisen, so ver⸗
fehlen Sie nicht, die alte Stadt Nuremberg zu besuchen
und den fremden Jüngling sich zeigen zu lassen, der dort
gefunden worden ist.“ Aber es scheint fast, als ob wir
störten? — Herr Professor ...?
Vollmer: Nicht doch! Wir sind mit Kaspar Hauser
befreundet, dem Herrn Schullehrer wohl bekannt ...
Frau von Albersdorf: Und Sie, Demoiselle, mit einer
Empfehlung des Präsidenten auf's beste eingeführt. — Zu⸗
dem wird unser Schützling auch sonst von Fremden häufig
aufgesucht.
Ee
i.
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u.
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Franzl: Das will ich meinen! Die Woche ein halb
Dutzend Touristen wäre nicht zu hoch gegriffen. Früher,
als er noch bei seinem Vormund von Tucher in Nürn—
berg saß, sollen sie ihn oft schockweise belagert haben.
Vollmer: Ich weiß, Lord Stanhope sieht es nicht
gern. —
Franzl: Erst in seinem letzten Briefe — sagt Vater —
hat er es doppelt unterstrichen: „ich wünsche, daß Ihr
Pensionär unter strengster Aufsicht gehalten und jeglichem
fremden Einfluß nach Möglichkeit entzogen werde.“
Frau von Albersdorf: Wie? Wenden Sie das auf
unsere Besuche an?